Reisetipps von Globetrottern

Reiter & Riedel

Benny Reiter (St. Urban) und Anna Riedel (Burgdorf) sind Vielreisende. Sie waren schon in exotischen Ländern wie Neukaledonien, Kirgistan, Indien, Namibia, Oman, Weißrussland oder Iran. Neben dem Erleben und Erfahren von neuen und unbekannten Kulturen steht für sie das Fotografieren an vorderster Stelle. Beliebte Motive seien Menschen, Architektur, Landschaften und die Tierwelt. Von den Reisen bringen sie viele atemberaubende Bilder mit, welche sie dem Publikum zeigen. Über einige Länder haben sie bereits Multivisionsshows produziert und sind damit auf Tournee gegangen.
2014 waren sie vier Wochen im Iran unterwegs. Diesen Sommer werden sie die Reise fortsetzen. Damit reisen sie zum insgesamt dritten Mal mit nomad. Vom Iran aus starten sie durch die Länder Turkmenistan, Usbekistan, Tadschikistan, Kirgistan und Westchina. Sie werden stets mit einem den geografischen Gegebenheiten angepassten Fahrzeug unterwegs sein, das heißt meist mit einem 4×4 Fahrzeug. Auf der Reise wird sie einheimische und ortskundige Guides begleiten. Sie besprechen mit ihnen zusammen, was speziell sehenswert ist. Durch ihre Erfahrungen kennen sie die lokalen Konstellationen bestens und wissen, welche Routen die sehenswertesten sind. Diese Guides werden sich auch mit ihnen in Englisch oder eventuell in Deutsch unterhalten können.

Hier berichten Sie von der Planung ihrer Reisen und geben wertvolle Tipps, die den Aufenthalt in einem fremden Land erleichtern.

„Die Planung einer solchen Reise ist eigentlich sehr aufwendig, neben einem 100 Prozent-Job ist das alleine fast nicht zu schaffen. Wir haben ein spezialisiertes, kleines Reiseunternehmen in Deutschland, welches die ganze Planung für uns übernimmt. Die Besitzerin und Geschäftsführerin von nomad Reisen kennen wir persönlich. Sie hat alle, aber wirklich alle Reisen selber bereits gemacht, welche sie auch den interessierten Individualtouristen anbietet. Auch unsere zweimonatige Reiseroute hat sie selber bereits in umgekehrter Richtung abgefahren. Mit dem alleine ist es aber noch lange nicht getan. Wir informieren uns jeweils sehr ausführlich über die entsprechenden Länder anhand von Literatur und Internet. Die ganze Planung kann da schon bis ein Jahr dauern. Schon nur die ganze Beschaffung der sechs Visa nimmt sehr viel Zeit in Anspruch. Bezüglich unterschiedlicher Kulturen, Religionen und Mentalitäten der Menschen in diesen Ländern muss mit entsprechendem Gespür vorgegangen werden. Für uns stellt dies nach jahrelangen Reiseerfahrungen nicht mehr so ein großes Problem dar.

Tipp 1: Kleidung
Sehr wichtig ist, wie man sich gibt. Die Kleidung muss unbedingt den dortigen Gepflogenheiten und Regeln angepasst sein. Grundsätzlich gilt in solchen Ländern: keine kurzen Hosen, keine schulterfreien Oberbekleidungen, Arme und Beine stets mit Kleidung bedeckt halten. Ein guter Tipp ist auch, sich dort im Land einige Kleidungsstücke zu kaufen, welche landestypisch sind. Sie fallen sicherlich noch als Fremde auf, werden aber sofort von der Bevölkerung akzeptiert und geschätzt. So werden Sie auch schneller mit den Einheimischen in Kontakt kommen.

Tipp 2: Sprache
Ich (Benny) lerne vorab jeweils ein paar Wörter in der dort gesprochenen Sprache. Sehr hilfreich sind „Danke”, „Bitte”, „Guten Morgen”, „Guten Tag”, „Guten Abend”, „Gute Nacht”, „Ich heiße”.., “„Wie geht es Ihnen?”, „Das Essen schmeckt gut”, „Ich habe Hunger”, „Ich habe Durst”, „Es geht mir gut”, „Ihr Land ist wunderschön” usw. Mit diesen rudimentären Sprachbrocken sind Sie sofort in ein kleines Gespräch verwickelt, welches zu sehr interessanten, spannenden und positiven Erlebnissen führen kann. Nicht selten werden wir zu einem Tee oder zu einem kleinen Imbiss eingeladen.

Tipp 3: Kleine Geschenke
Oft kommt es auf unseren Reisen vor – gerade bei einem Tee oder beim Essen – dass wir nähere Bekanntschaften machen. Die Leute sind in diesen Länder genauso neugierig auf Informationen über unser Land, so wie wir auf ihr Land. Sie sind auch bestrebt, uns ihre Gastfreundschaft zu gewähren oder uns etwas zu zeigen. Als Dankeschön und zur Festigung der kleinen Freundschaft sind kleine, spezielle Geschenke sehr wertvoll. Je nach Land können Geschenke sein: eine Zahnbürste, ein Kamm, eine Seife, Postkarten aus der Schweiz, Malstifte für Kinder und dazu ein paar Seiten Schreibpapier oder Malbüchlein. Aber einfach so verschenken sollte man die Dinge nicht, es sollte schon eine entsprechende Gegenleistung da sein. Bei größeren oder länger dauernden Dienstleistungen ist manchmal auch ein LED-Lämpchen oder ein mitgebrachtes Baumwoll-T-Shirt angebracht. Trinkgelder sollte man nur bei ausgezeichneten und länger andauernden Dienstleistungen abgeben. Auf keinen Fall sollte Geld verschenkt werden.

Tipp 4: Fotobüchlein
Wir haben immer einige kleine, selbstgemachte Fotobüchlein mit auf unseren Reisen. Die Menschen sind sehr neugierig zu sehen, wie es bei uns ausschaut. Sehr gut kommen Bilder von Sommer- oder Winterlandschaften und von Tieren an. Auch Bilder von Bauernhöfen und Alpen eignen sich gut. Speziell, wenn noch Tiere wie Kühe, Pferde oder Hühner zu sehen sind. Bilder von der Familie oder von Freunden sind sicher auch ein gutes Motiv. Verzichten sollte man auf Bilder von der eigenen Villa oder vom protzigen Auto, dies wirkt arrogant und aus unserer Sicht demütigend. Oft sind die Menschen erstaunt ob den Landschaftsbildern und stellen sehr oft Ähnlichkeiten mit ihrem Land fest.

Tipp 5: Respekt
Das ist eigentlich der wichtigste Punkt beim Reisen in fremde Länder. Das Land, die Kultur, die Mentalität und die Menschen so zu respektieren wie sie sind. Wenn Sie in ein solches Land reisen, können Sie nicht verlangen und auch nicht annehmen, dass alles so funktioniert wie bei uns. Oft funktioniert es einfach anders. Manches wird anders angepackt und manches dauert etwas länger. Trotzdem können wir viel lernen von diesen Menschen, auch Gelassenheit ist eine Tugend. Interessieren Sie sich für die Menschen, probieren und essen Sie auch die dort lokalen Gerichte und Spezialitäten, die Leute wissen das zu schätzen. Wenn Sie die kulinarische Seite eines Landes nicht kennen lernen, lernen Sie das Land auch nur halb kennen.“

*Benny Reiter: 54 Jahre alt, wohnhaft in St. Urban, Elektro-Ingenieur und Informatiker. Arbeitgeber: Luzerner Psychiatrie. Hobbys: Joggen, Ultramarathon (Distanzen über 42,2 Kilometer, beispielsweise 100 Kilometer von Biel, 78,5 Kilometer von Davos usw.), Skilanglauf, Ski-Alpin, Rennrad, Fotografieren, Reisen und Produktionen von Multivisionsshows.

*Anna Riedel: 59 Jahre alt, wohnhaft in Burgdorf. Aufgewachsen in Zweisimmen, Berner Oberland. Verwitwet, 24 Jahre alte Tochter. Beruf: Hochbauzeichnerin, Skilehrerin Alpin und Langlauf, Wellness-Trainerin und Pro Senectute-Veloleiterin. Bewegung in der Natur und wenn das mit einer sportlichen Betätigung verbunden werden kann, ist das wunderbar. Sportliche Höhepunkte: Teilnahmen an WM-Duathlon und Wintertriathlon. Verschiedene Teilnahmen an internationalen, mehrtägigen Etappenläufen. Eine weitere Leidenschaft ist das Reisen und Fotografieren.

Mehr Infos finden Sie unter: http://www.benny-reiter.ch

Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung von Benny Reiter und Anna Riedel (Text und Foto).

Written by Eva Kuhl