Was gibt es in Iran eigentlich zu sehen? Mensch, Iran hat so viel zu bieten, was soll ich mir denn alles angucken? Dies werden Sie sich bei Ihren Reisevorbereitungen vielleicht schon gefragt haben. Auf jeden Fall sollten Sie die überaus prächtigen Moscheen und Heiligtümer ausgiebig besuchen. Deshalb haben wir für Sie die sehenswertesten dieser Gebäude hier zusammengestellt.
Isfahan: Lotfullah-Moschee
Die überaus harmonische Gestaltung des Kuppelbaus ist das Besondere der Lotfullah. Dadurch ist sie ein unbedingt sehenswertes Highlight der Moscheen und Heiligtümer Irans. Sie sollten sie also auf keinen Fall verpassen. Die filigranen Blumenmuster in Blau und Ocker beeindrucken durch ihre Symmetrie und ihre Reichhaltigkeit. Dadurch bekommt der kompakte Kuppelraum eine bemerkenswerte Leichtigkeit.
Die Lotfullah-Moschee befindet sich an der östlichen Seite des Imamplatzes. Sie wurde von 1602 – 1619 als Privatmoschee für die safawidischen Königsfamilien erbaut. Sie wurde also nur für diesen ausgesuchten Personenkreis geplant. Deshalb hat sie keinen Hof und keine Minarette. Sie besteht ausschließlich aus dem Eingangsiwan, einem gewinkelten Korridor und dem 32m hohen Kuppelbau.
Shiraz: Moschee Nasir-al-molk
Das Prunkstück der Nasir-al-Molk-Moschee ist die Wintergebetshalle. Ihre Fenster sind aus bunten großflächigen Glasmustern gefertigt. In den Morgenstunden werden sie von der Sonne durchflutet. Dadurch malen sie zauberhafte Bilder auf den gemusterten Teppich und die vorbeigehenden Menschen. Aber auch das mit feinen filigranen Mustern verzierte Gewölbe mit den prächtigen Säulen verdient eine intensive Betrachtung.
Die Nasir-al-Molk-Moschee liegt etwa 250m östlich der Madrese Khan in einer kleinen Gasse, die von der Südseite der Lotf Ali Khan abzweigt. Sie wurde ca. 1876 von ihrem Namensgeber Nasir al-Molk, einem Mitglied der Qavam-Familie, gestiftet.
Ardebil: Sheikh-Safi-Heiligtum
Das Sheikh-Safi-Heiligtum besticht durch zwei ganz besondere Räume. Das Qandil Khaneh, das Lampenhaus, beeindruckt durch seine flächendeckenden prächtigen gold-bunten Wand- und Deckenverzierungen. Die stimmungsvolle Ausleuchtung ist dezent und unterstreicht die Kunstfertigkeit der Dekorationen. Das von dort aus zugängliche Porzellanhaus hat unzählige Nischen in der hölzernen Kuppelverkleidung. Jede Nische hat eine eigene Form und Verkleidung. Denn in jeder Nische stand früher ein Porzellangegenstand, an dessen Form die Höhlung angepasst wurde.
Das um 1300 erbaute Heiligtum diente ursprünglich als Sufi-Kloster. Es bestand aus Wohngebäuden und einer Versammlungshalle. Sheikh Safi wirkte hier zu Lebzeiten (1252-1334). Aber auch nach seinem Tod wurde er hier weiterhin verehrt. Infolgedessen wurden viele seiner Nachfahren aus der safawidischen Dynastie ebenfalls in der Anlage beigesetzt. Bis zum Niedergang der Safawiden zu Beginn des 18. Jhrd. hatte das Kloster samt Mausoleum eine überragende Bedeutung.
Isfahan: Imam-Moschee
Die Imam-Moschee ist ein ausnehmend schöner Bau. Doch das Highlight ist das Gewölbe der offenen Sommergebetshalle. Ihre tiefblaue Verzierung erinnert an einen Nachthimmel. Das gesamte Gewölbe ist auf diese Weise verziert. Auch die Wintergebetshalle ist sehr schön. Die große Kuppel ist mit prächtigen Fliesenmustern in blau und gelb dekoriert. Auch der Haupthof, die Iwane, Minarette und Nebenhöfe sind eine genaue Betrachtung wert.
Die Imam-Moschee schließt sich im Süden an den gleichnamigen Platz im Herzen von Isfahan an. Zwischen 1611 und 1630 wurde sie erbaut. Sie gilt als eins der Meisterwerke islamischer Baukunst. Die Tulth-Inschrift am Hauptportal stammt von Ali Reza Abbasi. Dieses steht abgewinkelt vom Moscheehof. Es soll in die Arkadenbebauung des Imamplatzes passen und trotzdem soll der Mihrab nach Mekka ausgerichtet sein.
Yazd: Amir-Chaqmaq-Moschee
Die Amir-Chaqmaq-Moschee besticht durch zwei Merkmale: ihre Schlichtheit im Inneren und durch die bekannte, stufenförmige Fassade zum gleichnamigen Platz hin. Durch diese für Moscheen und Heiligtümer einzigartige Architektur prägt der Arkadenbau den gesamten Platz davor. Die Verzierungen im Vier-Iwan-Kuppelbau sind sehr zurückhaltend. Dadurch lassen sie die schöne Architektur und die Schlichtheit der Lehmziegel zur Geltung kommen.
Die Amir-Chaqmaq-Moschee geht auf ein von ihrem Namensgeber gestifteten Gebäudekomplex zurück. Dieser war früher viel größer, denn er umfasste eine Madrese, Karawanserei, Qanatanlage und ein Badehaus. Er wurde 1437 fertig gestellt. Der dreistöckige stufenförmig geformte Arkadenbau wurde erst im 19. Jhrd. errichtet.
Shiraz: Vakil-Moschee
Die Vakil-Moschee zeichnet die Buntheit ihres Fliesendekors aus. Somit ist sie eine Besonderheit der Moscheen und Heiligtümer Irans, denn dort herrschen meist Blautöne vor. Im Gegensatz dazu werden die floralen Muster hier äußerst vielfarbig dargestellt. Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal ist die konkrete Abbildung der Blumen und Grünranken. Woanders sind sie meist stilisiert zu sehen.
Die Vakil-Moschee befindet sich am westlichen Ende des gleichnamigen Basars. Sie ist aber auch von der Kh. Taleqani aus zu betreten. 1773 wurde sie fertiggestellt. Mit Seitenlängen von mehr als 100m ist sie eine der größten Moscheen ihrer Zeit. Karim Khan Zand war der Bauherr.
Shiraz: Shah-Cherakh-Heiligtum
Das Shah-Cherakh-Heiligtum beeindruckt durch die Weitläufigkeit seines Hofes. Auf der rechten Seite werden die Bögen durch die Schreinhalle unterbrochen. Deren Innenwände sind über und über mit winzigen Spiegelkacheln ausgestattet. Dadurch wirken sie geradezu märchenhaft. Von Nichtmuslimen darf das Hauptgebäude nicht betreten werden. Aber den Touristen werden in einem kleinen nüchternen Raum bei Tee und Keksen Fotos dieses prächtigen Saals gezeigt.
Das Shah-Cherakh-Heiligtum befindet sich am Meydan-e Ahmad in der Kh. Hazrati. Der hier befindliche Schrein ist für die schiitischen Muslime der drittheiligste. Er enthält den Sarkophag des Seyed Mir Ahmad ibn Musa. Dieser ist ein Bruder des Imam Reza, der 820 bei Kämpfen gegen die Abassiden in Shiraz starb. Deshalb wird er hier als Shah Cherakh oder König des Lichts verehrt.
Mashad: Imam-Reza-Heiligtum
Das Imam-Reza-Heiligtum besticht durch seine einmaligen goldenen Türme und die ebenso vergoldete Grabmalkuppel. Ebenso sehenswert sind die vielen filigranen Muster. Nur wenige der Moscheen und Heiligtümer Irans haben schönere Verzierungen. Nicht-muslimische Touristen dürfen nur die Außenhöfe besuchen. Trotzdem lohnt sich ein Besuch, denn auch diese sind sehenswert. Außerdem ermöglichen sie Blicke auf die vergoldeten Gebäudeteile. Des Weiteren wird ein Film über die unzugänglichen Teile gezeigt. Somit bekommt man trotzdem einen umfassenden Eindruck vom Heiligtum. Von den umliegenden Museen aus bieten sich lohnenswerte Überblicke über die gesamte Anlage des Heiligtums.
Das Imam-Reza-Heiligtum liegt nordwestlich vom Reza-Basar. Es ist nicht zu verfehlen, wenn man den Basar in westlicher Richtung verlässt. Der Grabbau stammt vom Anfang des 14 Jhrd. Seitdem wurde er mehrfach renoviert. Die Vergoldungen entstanden zur Zeit von Shah Abbas I. (1571-1629). Zu dieser Zeit wurde auch die Tulth-Inschrift ergänzt.
Tabriz: Blaue Moschee
Die Besonderheit der Blauen Moschee ist ihre etwas morbide anmutende Schönheit. Die türkis- bis tiefblauen Mosaik-Fayencen sind sehr aufwändig gestaltet. Ursprünglich verzierten sie den gesamten Kuppelbau samt Nebenräumen. Aber durch ein Erdbeben im 18. Jhrd. wurden sie jedoch zum Teil zerstört und nur teilweise restauriert. Demzufolge stehen sie heute in anmutigem Gegensatz zu den rauen erdfarbenen Flächen. Diese fallen durch ihre Schlichtheit auf. Deshalb erinnern sie an die Erdverbundenheit romanischer Kirchen.
Die Blaue Moschee schließt sich an der Nordseite der Imam-Khomeini-Straße an, etwa 500m vom Meydan-e Sharidari entfernt. Sie wurde 1465 fertiggestellt und steht noch als einziges Gebäude des ursprünglich viel größeren Mozaffariye-Gebäudekomplexes, der von Fürst Jahan Shah in Auftrag gegeben wurde.
Mahan: Aramgah-e Shah Nematollh Vali (Sufi-Grabanlage)
Das Mausoleum fällt von außen durch seine Schlichtheit auf. Dadurch ergibt sich ein reizvoller Gegensatz der ockerfarbenen Ziegel zu der türkis verzierten Kuppel. Durch ihre Höhe sind Minarette und Kuppel schon von Weitem zu sehen. Die Meditationszelle mit ihren Kalligrafien und dem Sonnenrad sind ebenfalls sehenswert. Das Dach des Kuppelgebäudes ist begehbar. Deshalb bietet es einen bezaubernden Ausblick auf die Stadt.
Die Grabanlage wurde 1437 erbaut und in den späteren Jahren immer wieder erweitert. Sie befindet sich an der Südseite der Vali-e Asr-Straße im Abschnitt zwischen Emam-Khomeini-Straße und Rivers Road.
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