Iran: Trekking in Golestan – eine Fotostory

Im Jahr 2014 haben wir mit der Trekking-Reise ins Zagros-Gebirge den Iran kennen und lieben gelernt. Schnell war klar: Wir wollten noch mehr von diesem großen vielfältigen Land sehen, entdecken, erleben.

Trekkingreisen sind für uns die ideale Art, sich mit einem Land bekannt zu machen.

Wir legen nicht so gerne weite Strecken mit dem Auto zurück. Zu Fuß, sozusagen mit „Bodenhaftung“, sind wir besonders gerne unterwegs. Deshalb haben wir uns für eine zweite Trekkingreise in den Golestan-Nationalpark entschieden. (30.05.2015 – 13.06.2015)

Kulturelle Highlights (wie Persepolis, Isfahan etc.) waren diesmal nicht dabei, dafür großartige Landschaften in beeindruckender Vielfalt.

Auftakt war die Sinterquelle Badab-e Surt, die mit ihren Ablagerungen kunstvolle Ornamente malt.

Die Hauptsache, das „Schwergewicht“ ist der Golestan-Nationalpark. Und so haben wir ihn erlebt: Weitgehend unberührte Natur, ein Refugium für seltene Tiere und Pflanzen, silbriges Gras, Felsen und Steppe, uralter Wald mit bemoosten Baumriesen, verwunschene Quellen, Stille. Wir fanden es wunderschön, zu gehen, zu schauen, zu hören, auszuruhen, Tee zu trinken. Ein Reisegenosse, der sich in der Vogelwelt und im Wald bestens auskennt, hat uns auf vieles aufmerksam gemacht und uns damit zusätzlich bereichert.

Kamran, Betreiber der Lodge und Tour-Manager, spricht hervorragend Englisch und ist ein anregender Gesprächspartner. Mit uns unterwegs war außerdem ein Ranger-Guide, zuständig für den richtigen Weg, ein zuverlässiger, immer freundlicher „Pfadfinder“. Wir fühlten uns bestens aufgehoben.

Kleine „Abenteuer“  zwischendurch gehören zu einer solchen Reise und brauchen eine Portion Gelassenheit. Wenn z.B. im Gelände mehrfach die schweren Packtaschen vom Pferd rutschen, oder wenn ein Umweg nötig ist, der über einen steilen Hang fährt. Wir waren beeindruckt, wie die Pferde (ausdauernd und extrem geländegängig) nach anfänglicher Verweigerung den Abstieg bewältigt haben. Überhaupt war das Unterwegssein mit den Pferden die richtige und stimmige Art und Weise, sich im Golestan-Park zu bewegen. Keine Autos weit und breit, super!

In der Turkmen- Ecolodge waren Kamran und seine Frau Forough wunderbare Gastgeber. Dass sie die Dorfbevölkerung mit einbeziehen und Verdienstmöglichkeiten schaffen, finden wir bemerkenswert. Uns haben sowohl das stilvoll renovierte Haus als auch der Einblick in die Turkmenische Kultur und Lebensweise der einheimischen Bevölkerung sehr gut gefallen. Überhaupt war der Ruhetag in der Lodge nach sieben Tagen Trekking sehr wohltuend. Wie köstlich eine Dusche sein kann, erlebt man bei solchen Gelegenheiten ganz besonders. (Bei unserem Trekking war es für die Jahreszeit ungewöhnlich heiß).

Tatsächlich hatten wir zuerst keine große Lust auf die nächste und letzte Etappe, die Fahrt nach Mashad. Wir waren dann angenehm überrascht von der Stadt, die durch das Heiligtum und die Schar der Pilger ein besonderes Flair hat. Mit dem turbulenten Schlusspunkt Mashad fanden wir uns am Ende einer außergewöhnlichen Reise, die noch immer nachklingt. Gäbe es bei Nomad noch eine weitere Trekkingreise im Iran, – wir wären sofort dabei!

Written by Rahul Sisodia