Umfassende Iran Rundreise – ein Reisebericht

Unsere dreiwöchige Iran Rundreise führt Sie sowohl in die Städte Teheran, Shiraz und Isfahan als auch in die beiden Wüsten, die Dasht-e Kavir und die Dasht-e Lut. Weiter geht es zudem ins Zagros Gebirge, wo Sie das Leben der Bakhtiari Nomaden kennen lernen. Herbert Brasch war im Frühjahr mit uns unterwegs. Seine wunderbaren Bilder hat er uns mitsamt einem Reisebericht zur Verfügung gestellt:

Zu Beginn möchte ich die häufig fälschlich angebrachte Darstellung über den Iran aus meiner Sicht richtig stellen. Den Iran habe ich nicht als Militärmacht oder als islamistischen Gottesstaat empfunden. Die Militärpräsenz ist sehr gering und zur Glaubenskonvertierung wurden wir nicht einmal aufgefordert. Ich selbst habe 3 Jahre in Arabien gelebt und gearbeitet und dabei andere Erfahrungen gemacht. Die Iranis sind überaus freundlich und sehr hilfsbereite Menschen.

Wir waren ein kleine homogene Gruppe, drei Touristen plus Mohamad unser Fahrer, Guide und Koch. Mit seinem Nissan Hilux zeigte er uns Orte/Stellen, die mit einem PKW nicht immer möglich gewesen wären.

Unser Guide Mohamad

Unsere erste Nacht – nach Teheran – verbrachten wir mitten in den Dünen der Dasht-e Kavir mit einem herrlichen Blick auf den Daryacheh-e Namak (Salzsee). Das nächste Highlight war der Sonnenaufgang in Abyāneh (frühes Aufstehen lohnt sich). Die Oasenorte Chupanan, Anarak und Bayazeh waren für mich als Fotograf ebenso sehr lohnenswert. Und immer kannte Mohamad den besten Spot.

Nach der Wüste tat die Zivilisation mal wieder gut. Wir besuchten die Stadt Yazd mit seiner berühmten Altstadt (UNESCO Weltkulturerbe). Am sehr belebten Amir Chakhmagh Platz, pulsierte das Leben bis spät in die Nacht hinein.

Ein weiteres Ziel waren die durch Erosion entstandenen Kaluts in der Dasht-e Lut. Von unserem einsamen Zeltplatz erlebten wir einen grandiosen Sonnenuntergang und waren am Morgen gleich richtig positioniert für den Sonnenaufgang. Ganz so einsam war unser Zeltplatz aber nicht, denn prompt zum Abendessen erschien ein kleiner hungriger Wüstenfuchs.

Bei dieser Reise muss man sicher Abstriche machen was den Komfort anbelangt. Dafür fühlten wir uns wie die Familie Fred Feuerstein bei der Übernachtung im Höhlendorf von Maymand. In diesem Höhlendorf, das 2000 bis 3000 Jahre alt und UNESCO Weltkulturerbe ist, waren wir an diesem Tag die einzigen Touristen.

Jeder Iranbesucher muss sie besucht haben, die altpersischen Residenzstädte Pasargadae und Persepolis. Zwischendurch verbrachten wir den Abend und die Nacht bei einer iranischen Familie.

Bevor wir in das Zāgros-Gebirge eintauchen besuchen wir noch Schiras, die Stadt der Rosen und Dichter. Ein absolutes Muss ist der Besuch der Nasar-ol Molk Moschee am frühen Morgen.

Was für ein Unterschied, vor einigen Tagen noch in der Wüste (sandig und heiß) und jetzt im Zāgros-Gebirge auf ca. 3000 Meter (kühl und an der Schneegrenze). Wir besuchten eine Bakhtiari Nomaden Familie. Es gab ein einfaches Abendessen und lange Unterhaltungen, gedolmetscht von Mohamad.

Isfahan war für mich die schönste aller iranischen Städte. Das Leben auf dem Meidān-e Emām muss erlebt sein. Ich wurde von einer jungen Frau zu einem Tee eingeladen und fand mich noch um Mitternacht umringt von sieben Frauen diskutierend und berichtend auf einer Decke auf dem Platz.

Ich gönnte mir abschließend noch fünf Tage Verlängerung um mir Qom und Teheran intensiver anzusehen. Auch das hat problemlos funktioniert. Im Heiligtum der Fatemeh Masumeh – eines der schiitischen Zentren im Iran – ging es sehr moslemisch konservativ zu. Teheran hingegen war wuselig bisweilen auch sehr hektisch.

Mein Fazit über die Reise und das Land fällt sehr positiv aus. Die Natur ist sehr vielfältig – Wüste mit viel Sand, Formen und Salzseen dem gegenüber schneebedeckte Berge. Moderne und pulsierende Städte wie Teheran dazu zum Vergleich Oasenorte und alte Städte mit lebhaften Basaren. Die Menschen sind sehr aufgeschlossen und interessiert. Auch wenn sie arm sind, sie sind immer hilfsbereit und überaus freundlich.

Abschließend möchte ich mich bei Mohamad bedanken, der es möglich gemacht hat all das zu erleben.

Herbert Brasch, Würzburg

Written by Jennifer Daxböck