Oman: Erfahrungsbericht Reise mit Dachzelt (Frühjahr 2023)

Zuerst möchten wir uns bei Ihnen für die sehr gute Planung und Organisation der Reise bedanken. Es hat alles prima geklappt. Angefangen von den Flügen mit Turkish Airlines über den Geländewagen samt Ausrüstung bis zu den Buchungen der Unterkünfte.
Im Folgenden ein paar Anmerkungen zu den einzelnen Tagen. Ich beziehe mich dabei auf den Reiseplan, den Sie uns geschickt hatten.

Oman: Erfahrungsbericht Reise mit Dachzelt
Die Autoren dieses Blogposts waren im Januar und Februar 2023 für drei Wochen mit einem unserer Dachzelte in Oman unterwegs. Sie hatten die „Individuelle Entdeckertour mit Dachzelt“ gebucht.

Insgesamt bieten wir drei Dachzeltreisen in Oman an, darunter eine zwei- und eine dreiwöchige Reise und eine Tour, die besonders für die Sommermonate geeignet ist.

Haben Sie Interesse an einer Reise im Oman? Sie erreichen uns unter 06553-83297-0 oder info@nomad-reisen.de.

Tag 1 – Fahrzeugübergabe

Die Übergabe des Geländewagens und der Dachzelt- und Campingausrüstung am Ramada Encore Hotel hat pünktlich stattgefunden und alles wurde uns gut erklärt. Das Auto ist prima gefahren (3550 km haben wir zurückgelegt), bei der Ausrüstung hat es an nichts gefehlt. Selbst Spülmittel und Schwamm waren dabei.
Tipp: Fußläufig vom Hotel liegt die Oman Avenues Mall. Im Untergeschoss ist ein Shop von Omantel, wo man gut eine lokale SIM-Karte kaufen kann. Wir hatten 4,5 GB für 4 Wochen für je 6 OMR. Das hat gut funktioniert und war mehr als ausreichend. Hier kann man auch gut einkaufen.

Oman: Erfahrungsbericht Reise mit Dachzelt
Alle wichtigen Informationen und Tipps zum Thema „Telefonieren in Oman“ haben wir in diesem Blogpost zusammengefasst: https://blog.nomad-reisen.de/telefonieren-in-oman/

Tag 2 – In der Batinah

Fahrt über Nakhal und Rustaq (das Fort ist z. Zt. wegen Bauarbeiten geschlossen und nur von außen zu besichtigen) ins Wadi Sahtan. Vielleicht ist es für weitere Reisende hilfreich, wenn man für den ersten Abend mit dem Dachzelt, wo man ja mit dem Auto und der ganzen Ausrüstung noch nicht so vertraut ist, einen konkreten Stellplatz empfohlen bekommt. Sehr gut ist der Stellplatz aus dem Offroad-Führer (Route 16, Seite 123, Buchstabe ‚D’ in der Karte) ca. 5 km südwestlich des Ortes Umq bei (23.2591 N, 57.3113 E). Das ist eine große flache Mulde mit einigen Bäumen, wo mehrere Autos gut stehen können – mit tollem Blick auf die Nordwände des Jebel Shams.

Oman: Erfahrungsbericht Reise mit Dachzelt
Für die Detailplanung von Geländewagentouren in Oman empfehlen wir den „Oman Offroad Guide“ aus dem Explorer Verlag Dubai. Diesen Routenplaner erhalten unsere Gäste standardmäßig vor Ort bei der Fahrzeugübernahme.

Als Reiseführer mit detaillierten und gut recherchierten Hintergrundinfos zu Oman empfehlen wir den von Julietta Baums (unserer Geschäftsführerin) und Lorenz verfassten Oman-Reiseführer im Trescher Verlag. Dieses Buch erhalten alle unsere Rundreisegäste standardmäßig.

 

Tag 3 – Über die Pass-Straße bei Sharaf al-Alamayn

Wieder zurück zum Ort Umq auf die Teerstraße, 1 km talabwärts und dann rechts ab auf einer gut befahrbaren Piste zum Wadi Bani Awf, das man beim Little Snake Canyon erreicht. Die weitere Fahrt durch das Wadi aufwärts bis auf den 2000 m hohen Pass Sharaf Al Alamayn ist wirklich ein Erlebnis, wo der 4WD erforderlich ist. Am Abend auf dem Jebel Shams Plateau gibt es mehrere Stellplatzmöglichkeiten. Da stehen aber auch durchaus mehrere Autos mit Dachzelt und auf den Plätzen direkt an der Abbruchkante kann es ziemlich windig sein.

Tag 4 – Djabal Shams

Die Wanderung auf dem Balcony Walk ist absolut zu empfehlen. Man ist da zwar nicht alleine, aber störend ist der Betrieb nicht. Die Tour ist eindrucksvoll aber nicht gefährlich. Zwei ausgesetzte Stellen sind mit einem Geländerseil gesichert. Die Markierungen sind gut. Zeitbedarf etwa 4 Stunden.
Laut Reiseplan sollte man zwei Nächte hier stehen. Weil es doch recht kalt und windig war, sind wir nachmittags schon wieder vom Plateau herunter und bis Al Hamra zurück gefahren und haben uns oberhalb des Ortes Misfat Al Abriyeen einen Stellplatz gesucht (23.1446 N, 57.2937 E).
Siehe auch Offroad-Führer Route 10, Seite 76.

Tag 5 – Forts im Inner-Oman

Lohnende Besichtigung des alten Ortes und der Gärten Misfat Al Abriyeen. Weiter wie im Plan zum Fort nach Bahla und zum Wohnturm Jabrin. Beide sehr empfehlenswert. Die Eintrittspreise wurden aber wohl landesweit kürzlich erhöht. Überall zahlt man jetzt 3 OMR pro Person.
Das Hotel in Nizwa, Antique Inn, ist sehr schön und gut zentral gelegen.

Tag 6 Nizwa Freitagsmarkt

Freitagsmarkt in Nizwa (schön und sehr interessant), Einkaufen und dann auf die lange Strecke nach Süden. Den für die Übernachtung im Dachzelt am Rande der Wüste genannten Ort Marsawdad haben wir auf keiner digitalen Karte gefunden. Auch eine Ausschilderung gab es nicht. Wir verwenden die App Osmand mit aktuellen Openstreetmap Karten, die normalerweise sehr genau sind und auch kleine Straßen und Pisten zeigen. Vielleicht hätten wir den Ortsnamen einmal googeln sollen. Als wir wieder zu Hause waren, habe ich den Ort auf einer Papierkarte von 2011, die ich leider nicht dabei hatte, gefunden. Eine GPS-Position des Abzweigs von der Hauptstraße zu haben, wäre hilfreich. Ich denke, bis Marsawdad ist es aber auch ein sehr langer Tag, wenn man nicht schon um 10 Uhr morgens in Nizwa abfährt. Wir haben ca. 50 km vorher nahe dem Ort Muqshin gestanden. Nur wenige km von der Hauptstraße, etwas erhöht am Rande eines Wadis. Der Platz war gut. (19.5880 N, 54.8894 E)

Oman: Erfahrungsbericht Reise mit Dachzelt
Die Piste nach Marsawdad zweigt bei 19°26’58.9″N 54°46’13.1″E von der N31 ab. Rund um Marsawdad gibt es Sicheldünenfelder, die leider nicht ganz einfach zu befahren sind. Die Piste nach Shisr zweigt bei 18°40’30.8″N 54°04’54.1″E von der N31 ab.

Tag 7 In die Rub al-Khali

Fahrt nach Shisr und in die Wüste Rub al-Khali
Beim Abzweig nach Shisr von der Hauptstraße in der Nähe von Dawkah waren wir zunächst auch verunsichert. Wenige 100 m vorher ist ein beschilderter Abzweig nach Shisar (oder so ähnlich geschrieben) auf einer asphaltierten Straße. Laut unserer digitalen Karte führt sie aber wohl in eine andere Richtung zu einem Ölfeld. Der eigentliche Abzweig auf die Piste nach Shisr, der im Endeffekt richtig war, ist nicht beschildert. Auch hier wäre eine GPS-Position hilfreich. Diese 65 km Piste bis Shisr sind z. T. in einem üblen Zustand – heftiges Wellblech. Manchmal kommt man daneben im festen Sand besser voran. Für diese Strecke haben wir fast 3 Stunden gebraucht, oder man knallt da mit mehr als 50 km/h drüber. Die Ruinen in Shisr haben wir nicht besichtigt, auch hier der Eintrittspreis 3 OMR. Kurz hinter der Tankstelle von Shisr endet dann die Teerstraße. Etwas weiter kommt ein beschilderter Abzweig. Wir sind der rechten Piste etwa 4 km gefolgt und haben dann einen schönen Stellplatz am Rande kleiner Dünen gefunden. (18.2969 N, 53.5923 E)

Oman: Erfahrungsbericht Reise mit Dachzelt – Tipps zum Fahren mit dem Mietwagen:

Oman: Tipps zum Fahren mit dem Mietwagen

Tag 8 Nach Salalah

Morgens sind wir noch weiter in die Wüste hineingefahren. Etwa nach 20 km liegt ein Desert Camp, zu dem eine asphaltierte Straße im Bau ist. Noch ca. 3 km weiter kommt man sehr nah an hohe Dünen heran, die Piste ist aber ziemlich sandig.
Zurück und Weiterfahrt Richtung Thumrait und Salalah. Da wir am folgenden „Ruhetag“ in Salalah nicht so weit zurück fahren wollten, haben wir die empfohlene Besichtigung des Grabes des Propheten Hiob mit einem 30-km Umweg schon heute in die Route eingebaut. Wir müssen sagen, der Ort mag religiöse Bedeutung haben, aus touristischer Sicht ist der Besuch unlohnend. Besonders dann, wenn man von der Souly Logde am nächsten Tag extra 60 km bis hier fährt. Das Gebäude an sich ist noch okay, aber der vielleicht mal schöne Garten drumherum ist ungepflegt und verwildert. Einzig der Blick von hier oben auf die Küste ist schön, bei uns war es aber recht diesig.

Tag 9 Salalah

Der Aufenthalt in der Souly Eco Lodge war wirklich sehr schön. Wir haben sogar ein kostenloses Upgrade auf einen größeren Bungalow bekommen. Tagsüber haben wir den archäologischen Park und das dazu gehörige Museum des Weihrauchlandes besichtigt. Beides empfehlenswert.

Tag 10 An der Küste entlang bis Shuwaymiyah

Nur ca. 4 km hinter dem Ort Taqah haben wir morgens noch einen sehr empfehlenswerten Abstecher gemacht, der nicht im Reiseplan stand: zum Wasserfall im Wadi Darbat. Man fährt nur wenige km von der Hauptstraße nach Norden ab. Ein Picknick Gelände und ein neuer gepflasterter Zuweg werden gerade gebaut. Der Wasserfall führt selbst im Januar reichlich Wasser, die grünen Pools sind herrlich anzusehen. Der zeitliche Mehraufwand beträgt ca. eine Stunde.

Das erst 2013 fertig gestellte Straßenstück auf dem Weiterweg nach Norden ist spektakulär. Einen Stellplatz für die Nacht hatten wir im Wadi Shuwaymiyah. Das Wadi ist aber über 20 km lang und die Piste z. T. recht ruppig. Nach etwa der Hälfte der Strecke konnte man sehr schön rechts auf einer kleinen Anhöhe mit tollem Blick über das Tal stehen. Am nächsten Morgen sind wir noch bis ans Ende der Piste gefahren, was durchaus lohnend ist.

Tag 11 Zum Ras Madrakah

Fahrt weiter der Küste entlang nach Norden bis zum Kap Ras Madrakah. Beim Ort Ras Madrakah war es nicht leicht einen geeigneten Stellplatz zu finden. Der Ort ist recht groß und geschäftig geworden. Da scheint viel Bergbau oder etwas in der Richtung zu sein. Wir sind auf einer Teerstraße aus dem Ort ganz nach Nordosten 6-8 km bis an den Strand gefahren und haben dort auf einer kleinen felsigen Anhöhe direkt über dem Strand gestanden. Der Platz war an sich nicht schlecht. Es war so windig bis stürmisch, dass wir Angst hatten, das Dachzelt nimmt Schaden. Wir haben es wieder eingeklappt und im Auto geschlafen, was natürlich nicht ganz so erholsam war.

Tag 12 Sugar Dunes bei Khaluf

Weiterfahrt zu den Sugar Dunes bei Khaluf. Die Strecke ist gut im Offroad-Führer als Route 36 beschrieben. Man nimmt die südliche Einfahrt zu den Dunes. Die Strecke ist etwas sandig, man kommt aber noch ohne Luft ablassen durch. Die weißen Dünen sind absolut beeindruckend. Es gibt viele gute Stellplätze, z. T. direkt am Strand.

Tag 13 Am Südrand der Wahiba

Die Überfahrt zur Insel Masirah haben wir ausgelassen, um die lange nächste Etappe zu teilen.
Einen schönen Stellplatz in der Nähe des Strandes, nicht weit von den Wahiba Sands, haben wir hier gefunden: (21.4418 N, 59.3467 E).

Tag 14 Ras al-Jinz: Schildkrötenstrand

Auf dem Weiterweg zum Tagesziel bei Ras Al Jinz (Schildkrötenstrand) haben wir noch zwei sehr interessante Spots gefunden, die nicht im Reiseplan standen, aber sehr zu empfehlen sind. Die Abstecher sind jeweils recht kurz.

  1. Pink Lake: An der Position (21.6675 N, 59.4473 E) zweigt von der Hauptstraße eine kurze, gut befahrbare Piste Richtung Küste ab. Zu Beginn meint man, da wäre doch nichts Besonderes. Geht man aber so weit um den flachen Salzsee herum, bis man die Sonne im Rücken hat, sieht man ein tolles Farbenspiel.
  2. Steilküste: Etwa 80 km hinter dem Pink Lake beim Ort Al Khabbah kommt man mit einem kurzen Abstecher nach rechts auf ein Plateau oberhalb einer beeindruckenden Steilküste. Bei uns war es leider so windig, dass wir uns nicht nah an die Abbruchkante getraut haben.
    Die Position ist (22.2272 N, 59.8089 E)

An diesem Tag war es ziemlich bewölkt und es hat doch tatsächlich geregnet! Nachmittags, als wir schon im Sama Resort in Ras A Jinz waren, sogar ziemlich kräftig. Auch hier haben wir ein kostenloses Upgrade auf einen schönen, großen Bungalow bekommen.

Bei der abendlichen Tour mit einem Guide zum Strand der Meeresschildkröten, haben wir leider nur eine gesehen. Es war aber trotzdem lohnend und eindrucksvoll.

Tag 15 Sur & Wadi Shab

In Sur fanden wir die Dhau-Werften sehr interessant, den Souq nur begrenzt. Das Wadi Shab war wieder voll lohnend. Man sollte sehen, dass man nicht später als 15 Uhr mit der Wanderung startet, sonst schafft man es nicht mehr bis hinten, wo die Pools zum Schwimmen einladen. Hat bei uns aber geklappt. Einen schönen Stellplatz hatten wir etwas nördlich des Wadi Shab an der felsigen Küste. Ganz bis zum White Beach waren wir nicht.

Tag 16 Baden im Wadi Bani Khalid

Wadi Bani Khalid: Das ist natürlich ein Highlight, das sich auf alle Fälle lohnt. Der Anmarsch zu den Pools, wo man toll zwischen den Felsen schwimmen kann, ist nicht lang. Die hinteren, engeren Pools sind noch besser als die vorderen, größeren Becken, weil man da direkt zwischen den Felsen schwimmt. Das Wasser ist sauber und angenehm warm.

Tag 17 In der Wahiba-Wüste

Wahiba Sands: Auch das ein Highlight. Wir sind vom Ende der Teerstraße bei Al Mintirib ca. 35 km in die Wüste gefahren. Wir hatten zwar Luft aus den Reifen gelassen, aber offensichtlich nicht genug. In einer Steigung mit tiefem Sand sind wir dann doch stecken geblieben. Kurz danach kam der Besitzer des 1000-Nights-Camp vorbei und meinte, wir müssen mehr Luft ablassen, bis auf 20 PSI. Danach ging’s dann auch. Beim Fahren im Sand muss man wohl am Anfang Lehrgeld bezahlen, aber danach hat es mächtig Spaß gemacht. Für die letzte Nacht im Dachzelt haben wir ein paar Hundert Meter hinter dem 1000-Nights-Camp unter Bäumen gestanden. Ein sehr schöner Platz an der Position (22.0921 N, 58.7596 E), wenn man den Müll, den andere Lagernde hinterlassen haben, ignoriert. Am Spätnachmittag kann man auf die Dünen steigen und herrliche Aufnahmen machen.

Tag 18 Rückfahrt nach Muscat

Unterwegs Besuch des Frauenmarktes in Ibra und des alten Lehmdorfes Al Minzahfah. Dabei fanden wir das Dorf interessanter als den Markt. Die Rückgabe des Autos und der Ausrüstung um 15 Uhr am Hotel Muttrah war problemlos. Wir hatten keinerlei Schäden oder sonstige Beanstandungen. Das Hotel selber ist im Vergleich zu den vorhergehenden Quartieren einfacher, mit lauter Disco-Musik in der Nacht, aber sehr freundlichem Personal und guter Lage.

Die letzten beiden Tage unseres Urlaubs haben wir in Muttrah und Old Muscat verbracht mit einem sehr lohnenden Abstecher mit einem Taxi zum eindrucksvollen Royal Opera House mit Führung.

Fazit zu „Oman: Erfahrungsbericht Reise mit Dachzelt“

Insgesamt hat es uns sehr gut gefallen. Die Tour war abwechslungsreicher, als wir das im Voraus gedacht haben. Die Menschen sind freundlich und hilfsbereit. Man fühlt sich immer willkommen im Oman. An allen Stellplätzen mit dem Dachzelt haben wir uns immer sicher gefühlt. Die Straßen sind gut bis sehr gut, bis auf Muscat, Salalah oder Nizwa ist der Verkehr gering. Aufpassen muss man auf die vielen Drempel, die teilweise ohne Ankündigung für die Reduzierung der Geschwindigkeit sorgen. Ein deutlicher Pluspunkt ist natürlich das Wetter im grauen europäischen Winter. Wir können uns gut vorstellen, noch einmal wiederzukommen.

Oman: Erfahrungsbericht Reise mit Dachzelt

Haben Sie Lust, Oman auch einmal mit einem Dachzelt zu erkunden? Sie erreichen uns unter 06553-83297-0 oder info@nomad-reisen.de.

Written by Gastautor_in