Schau in meine Welt: Partner Interview mit Reiseleiter Ibrahim

Auch in Oman ist das tägliche Leben wegen der aktuellen Situation mit dem neuen Coronavirus eingeschränkt. Ich habe mit unserem Reiseleiter Ibrahim al-Balushi telefoniert, der mit seiner Familie in Sur wohnt. In unserem Partner Interview erzählt er von seinem Alltag und welche Maßnahmen zur Eindämmung des Virus in Oman ergriffen wurden.

Hallo Ibrahim, wie geht es Dir und Deiner Familie?

Hallo! Uns geht es gut, wir verbringen viel Zeit zuhause.

Wie sieht denn Dein Alltag momentan aus? Vermutlich ganz anders als sonst, oder?

Es ist schon deutlich anders als sonst. Die Straßen sind leer, fast alle Geschäfte sind geschlossen. Restaurants haben geöffnet, aber man kann ähnlich wie in Deutschland nur Essen zum Mitnehmen bestellen, man darf nicht dort essen.

Dürft ihr denn das Haus verlassen?

Ja schon. Man darf das Haus verlassen, um Einkaufen zu gehen, um Essen zu kaufen. Hier in Sur ist es eigentlich in Ordnung. Aber in Muscat gibt es bis Juni einen totalen Shutdown, man darf die Stadt nicht verlassen und betreten.

Gibt es auch keine Ausnahmen für die Menschen, die dort zur Arbeit müssen?

Viele Betriebe und Geschäfte haben die Anzahl der Mitarbeiter reduziert, da die Menschen aufgrund der Beschränkungen nicht zur Arbeit kommen können. Auch mein Schwager Khaled arbeitet eigentlich in Muscat, kann aber aktuell nicht arbeiten gehen. Die Polizei achtet mit Kontrollposten darauf, dass die Menschen sich an die Regeln halten und ihren Wohnort nicht verlassen.

Was machst Du denn dann den ganzen Tag? Ist Dir nicht langweilig?

Momentan gehe ich sehr viel tauchen. Wir haben auch Parks, aber die darf man aktuell nicht betreten, die Polizei kontrolliert das sehr gründlich. Auch an den Stränden darf man sich nicht aufhalten, dort wird man von der Polizei nach Hause geschickt.

Die Dhows warten wohl noch länger auf die nächste Fahrt

In Deutschland sind auch Gottesdienste in den Kirchen verboten. Wie ist das in Oman, sind die Moscheen geöffnet?

Nein, die Moscheen sind geschlossen, wir können also nicht zum Gebet gehen. Im Ramadan, der ja jetzt beginnt wird es deshalb anders als sonst, da sich die Familien nicht gegenseitig besuchen können und man die Moscheen nicht besuchen darf.

Wie ist die Situation an den Schulen und Universitäten? Findet der Unterricht statt?

Schulen und Universitäten sind geschlossen, der Unterricht findet aber weiterhin online statt. Das funktioniert für einige besser, für andere schlechter. Man braucht natürlich eine gute Internetverbindung. Daher wird momentan darüber beraten, ob das man das Schuljahr nicht vorzeitig beendet. Die Kinder haben erst vor nicht so langer Zeit ihre Zwischenzeugnisse bekommen. Man überlegt aktuell, ob man nicht dieses Zwischenzeugnis als endgültiges Zeugnis wertet und das Schuljahr vorzeitig beendet, damit die Kinder ohne guten Internetzugang nicht noch weiter abgehängt werden.

Hier in Deutschland werden langsam wieder einige Geschäfte geöffnet. Was hat in Oman alles geöffnet, wo kann man einkaufen gehen?

Die Supermärkte haben geöffnet, man kann also ganz normal Essen kaufen. Allerdings darf man die Geschäfte nur alleine betreten, darauf wird geachtet. Außerdem gibt es Kontrollen an den Eingängen, dort werden kurze Gesundheitschecks gemacht. Eine Maske oder Handschuhe muss man aber nicht tragen. Natürlich machen das einige Leute, aber es gibt keine Pflicht. Manche Supermärkte stellen am Eingang auch Wasser und Seife bereit, sodass man sich vor und nach dem Einkauf dort die Hände waschen kann. Ansonsten ist eigentlich alles geschlossen, Restaurants bieten Essen nur zum Mitnehmen an. Auch Friseure und Barber Shops haben geschlossen. Einige Leute lassen jetzt Friseure zu sich nach Hause kommen, das ist aber eigentlich verboten und wird bestraft. Andere schneiden sich die Haare selber. Da ist es natürlich am einfachsten, die Haare ganz kurz zu schneiden. Es wird ja jetzt ohnehin langsam Sommer, da ist es mit langen Haaren sowieso zu heiß. Weil alle Friseure und Barber Shops geschlossen sind, wollte ich mir eigentlich einen Rasierapparat kaufen, aber im Laden waren alle ausverkauft.

Also wie hier in Deutschland mit dem Toilettenpapier?

Ja genau! (lacht)

Kannst Du einschätzen, wie lange die Beschränkungen noch aufrecht erhalten werden, oder gibt es etwas offizielles dazu?

Für Muscat wurde angekündigt, dass der Shutdown am 09. Juni aufgehoben werden soll, für Sur gibt es aber nichts Offizielles. Wir müssen also einfach warten, bis langsam alles wieder geöffnet wird. Aber ich glaube, dass sich die Situation bis zum Herbst wieder normalisieren wird und man auch wieder nach Oman reisen darf.

Alles klar Ibrahim. Vielen Dank für Deine das Partner Interview. Alles Gute und bleib gesund!

Gerne, euch auch alles Gute!

Weitere Informationen
Bei Fragen und Anmerkungen erreichen Sie uns wie gewohnt unter info@nomad-reisen.de und telefonisch unter 0221 – 6606250. Besuchen Sie außerdem unsere Website.

 

Written by Sebastian Unrecht