Reisebericht Individuelle Rundreise Oman im PKW: Mit Muße unterwegs!
Im November reisten Tim Berning-Cziszkus und Ina Bergmann individuell mit einem Mietwagen durch den Nordoman. Die Reise dauerte insgesamt 20 Tage, wurde von uns maßgeschneidert für die beiden Gäste ausgearbeitet und vor Ort gebucht. Die Individuelle Rundreise führte in einem PKW von Muscat Richtung Norden nach Mussanah und anschließend über die Oasen und Forts der Batinah bis in die Wahiba. Anschließend ging es durchs Wadi Bani Khalid und an der Küste entlang zurück nach Muscat.
Den sehr ausführlichen und detailreichen Reisebericht der beiden Reisenden veröffentlichen wir jedenfalls mit herzlichem Dank an die Autoren in voller Länge.
Meist sind solche Reisen im PKW deutlich kürzer als diese Tour. Aber es lohnt sich, ein paar Tage länger zu bleiben, finden wir!
Fr. 10.11.: Flug von Berlin nach Muscat
Flug Berlin – Doha – Muscat , Abflug in Berlin 21.15
Sa. 11.11.: Von Muscat bis Mussanah
Ankunft in Muscat um 10.25, die Einreiseformalitäten erledigten sich relativ schnell – Kauf der Visa (57,00 US$/Person), in die Warteschlange einreihen und nach ca. 25 Minuten, mit Stempel im Pass, eingereist. Der Agent vor Ort und ein Autovermieter erwarteten uns direkt in der Flughafen-Halle. Die notwendigen Papiere waren schnell erledigt und so konnten wir bereits gegen 12.45 in den Urlaub starten. Der Mietwagen, Toyota Sentra, war in gutem Zustand und mit 33000 km auch noch nicht zu gebraucht.
Zunächst machten wir uns auf in Richtung Barka und stellten hier zum ersten Mal fest, dass es neben den Auto-Schnellstraßen auch „local roads“ gibt, die manchmal nicht eindeutig unterscheidbar sind, in der Folge aber Überraschungen bzw. längere Fahrstrecken mit sich bringen können. Barka erreichten wir über kleine Strassen, fanden auch ein kleines geschlossenes Fort am Strand, was aber nicht das empfohlene Bait Na`man war. Die kleinen Fischerorte entschädigten aber voll und ganz.
Weiterfahrt ins Strandhotel Millenium Resort, Mussanah. Hier kommt man gerne an um sich zu aklimatisieren. Es liegt zwar alleine außerhalb jeglicher Ortschaften, verfügt aber über einen angenehmen Strandbereich und eine sehr gute Küche (arabisch und international).
So. 12.11.: Oasen und Forts der Batinah
Nach einem umfangreichen Frühstück vom Buffet machten wir, der Reiseempfehlung entsprechend, eine kleine Rundfahrt. Zunächst durch das karge Landesinnere nach Nakhl mit seinem beeindruckenden Fort. Wir hatten einen sehr schönen Ausblick ins Gebirge und auf die umliegenden Oasen. Nach der Erforschung des Forts fanden wir mit Hilfe eines Omanis – der der zwar nicht Englisch sprach, uns aber dennoch verstand – die heißen Quellen von Ain Thuwarah. Wir erkundeten zunächst das dahinter liegende Wadi. Anschließend gaben wir uns einer besonderen Art des Peelings hin, in dem sehr warmen Wasser der Quelle tummelten sich sehr viele Fische die die Hautpflege der Füße übernahmen. So fanden wir nach dem Spaziergang Entspannung am Wasserlauf.
Frisch gepeelt machten wir uns auf den Weg nach Rustaq mit seinem ebenfalls erst kürzlich renovierten Fort.
Der Höhepunkt folgte dann allerdings im dritten Fort des Tages, das al-Hazm. Die großen Festungstürme und die Inneren Verteidigungsmöglichkeiten beeindruckten ebenso wie die wunderbaren Ornamente und „Stuck-Gestaltungen“ im Inneren. Zu unserer Überraschung gab es auch noch einen sehr interessanten Vortrag via Audio-Guide in deutscher Sprache, der den Festungsaufbau sehr anschaulich erklärte. Am Abend lockte das hervorragende Buffet des Hotels.
Mo. 13.11.: Weiter nach Sohar
Den Vormittag verbrachten wir noch am Strand der Hotelanlage und fuhren dann in Richtung Sohar. 1/3 der Strecke führte uns entlang der Küste auf sehr kleinen Straßen durch mehrere Fischerorte. Ehe wir uns wieder auf die Schnellstraße begaben, konnten wir in as-Suwayq bei der Restauration eines kleinen Forts zusehen. Weiter in Sohar hätten wir gerne das Fort besucht, leider war es wegen Renovierung geschlossen, die Gärten um das Fort – in einem Reiseführer gepriesen – waren leider in einem sehr traurigen Zustand. Die Suche nach dem Hotel gestaltete sich etwas schwieriger, da mal wieder der Straßenneubau bzw. die damit verbundenen Umleitungen schwer durchschaubar waren. Zum Glück hatten wir irgendwann das Hotelschild gesehen und konnten uns von hinten nähern. Das Al Wadi Hotel Batinah liegt in der Nähe zweier großer Hauptstraßen und ist eigentlich sehr schön angelegt. Leider nahmen es die Betreiber mit der Sauberkeit der Auflagen für die Poolliegen nicht sehr genau, wir legten uns nicht darauf. Schade, dass dieses eigentlich nette Hotel nun so durch den Verkehrslärm beeinträchtigt wurde, war früher bestimmt idyllischer.
Di. 14.11.: Durch das Wadi Hebi ins Landesinnere
Nach dem Frühstück starteten wir in Richtung Hadjar-Gebirge und verließen zunächst die Küstenregionen. Die gut ausgebauten Straßen brachten uns recht schnell nach Yanqul mit seinem top sanierten und wirklich sehenswerten Lehmziegelfort Bait al-Marah. Das Fort ist sehr viel flacher als die zuletzt besuchten Festungsanlagen. Der sich anschließende Ortsteil mit seinen Lehmziegelbauten war leider nicht mehr wirklich lohnend. Dennoch wurde aus dem empfohlenen kurzen Stopp eher ein längerer Aufenthalt.
Der weitere Nachmittag war mit Suchen ausgefüllt, die bedeutendsten prähistorischen Fundstätten des Omans wollten nicht von uns gefunden werden. Selbst Einheimische der Ortschaften konnten uns nicht weiterhelfen. Die Bienenkorbgräber von Al-Ayn und Bat wurden von uns nicht besichtigt! Dafür beindruckte uns das steil aufragende Gebirgsmassiv. Der vermeintlich schnelle Weg nach Bahla – auf einer traumhaft ausgebauten Gebirgsstraße – endete nach 38 km im Nichts (das ging uns nicht alleine so, andere Reisende, die wir später trafen, machten auch diese Erfahrung). Also zurück und weiter nach Bahla, wo wir noch rechtzeitig zum Sonnenuntergang an der großen Festung Hisn Tamah eintrafen. Auf dem Weg zum Bahla Hotel Apartment sahen wir noch Teile der 13 km langen Lehmmauer, die den gesamten alten Ortskern umfasst.
Vor der Dunkelheit fanden wir unser Hotel und fuhren von dort nochmals in die „Stadt“ um bei einem türkischen Mahl den Tag ausklingen zu lassen.
Mi. 15.11.: Jabrin, al-Hamra und Misfat al Abriyeen
Nach einer sehr lauten Nacht, die Straße führte gefühlt über das Kopfkissen, machten wir uns sehr früh auf den Weg zum Schloss von Jabrin. Der Bau stammt aus dem 17. Jahrhundert und besticht mit der schlichten Eleganz der Lehmarchitektur, gepaart mit filigran verzierten Holzelementen sowie sehr farbigen und im Oman einzigartigen Deckenmalereien. Das Haus verfügt ebenfalls über eine sehr stilvolle Innenausstattung. Wir waren zum Glück lange vor den anderen Touristen dort und wurden von einem Omani, der dort einen kleinen Garten besitzt, zum Salatfrühstück mit Datteln und omanischem Kaffee eingeladen. Die Verständigung war mäßig, aber er gab uns zu verstehen, dass wir es ruhiger angehen lassen sollten. Nach diesem Ausflug in omanische Gelassenheit mit großer Gastfreundschaft besichtigten wir das wunderschöne Schloss und genossen es wieder einmal, vor den Gruppen angekommen zu sein. Als wir gingen, war der Parkplatz gut von Reisebussen frequentiert.
Auf der Weiterfahrt verzichteten wir auf die Innenbesichtigung der Festungsanlage von Bahla und machten uns auf die Suche nach der angeblich mit am besten erhaltenen Oase von Oman. Al-Hamra – „die Rote“- ließ sich zuerst nicht finden, deshalb statten wir den Tropfsteinhöhlen al-Hoota einen Besuch ab. Dieser Abstecher war für uns und im Besonderen für Ina ein absolutes Highlight, nicht wegen der beindruckenden Höhlen, sondern wegen der Informationen des Guides, wie man im Oman mittels Super VPN wieder normal über seine Messenger Dienste verfügen kann. Mit diesen neuen technischen Erkenntnissen starteten wir den zweiten Anlauf auf Al-Hamra, diesmal mit mehr Erfolg. Ein absolut hilfsbereiter Omani aus einem Supermarkt übernahm die Führungsdienste und fuhr vor uns her. Er leitete uns mit seinem Auto ca. 5-6 km um die Ortschaft und brachte uns zum Ziel. Ehe wir uns richtig bedanken konnten, war er schon wieder verschwunden.
Al-Hamra ist ein wirklich besonderer Ort mit sehr viel Ausstrahlung. Hier versuchen viele der Bewohner die Lehmhäuser zu erhalten und weiter zu nutzen. In einem kleinen Heimatmuseum (Bait al-Safah) kann man noch sehr viele Dinge entdecken, es ist nicht nur noch tatsächlich original eingerichtet, sondern die privaten Betreiber zeigen auch noch einige handwerkliche Tätigkeiten.
Die Anbauflächen hinter den Häusern werden bis zur heutigen Zeit bestellt, obwohl in diesem Ort auch ein gewisser Verfall fortgeschritten ist und weiter zunehmen wird.
Inzwischen wurde der Ort von vielen Jeeptouristen überfallen und wir machten uns auf den Weg zu unserer Unterkunft in den Bergen. Ankunft in Misfat al-Abriyeen, die Straße endet für alle (Touristen und Einheimische) vor der Ortschaft. Zur Unterkunft, dem Misfat Old House nahmen wir nur je einen Rucksack mit und bezogen unser sehr schönes kleines Zimmer. Die Matratzen lagen auf dem Boden, das Bad und die Toilette waren in einem Nebenbau untergebracht. Vor dem Abendessen erkundeten wir noch etwas den Ort mit seinem kunstvoll angelegten Bewässerungssystem, dass auch in den steil liegenden Gärten die Wasserversorgung ermöglicht. Kleine Steinmauern fassen die Gärten ein und das Falaj-System, das auch entlang der aus Naturstein errichteten Häuser entlangführt, versorgt die Oasengärten. Es erscheint hier in dem steilen Gelände noch schwieriger als bei den Levadas auf Madeira.
Das wohlschmeckende Abendessen wurde von zwei Familien im Ort gekocht und dann per Taschen zur Unterkunft gebracht. Wunderbares Abendessen auf der Dachterrasse.
Do. 16.11.: Wanderung in Misfat und über Wadi Tanuf nach Nizwa
Trotz der leisen und dezenten Klimaanlage wurden wir von 2 Mücken geärgert, die dem Autangeruch aber in der späten Nacht wichen. Nach dem Frühstück brachten wir unsere Sachen gleich ins Auto und gingen mit Wanderschuhen bekleidet in die Berge hinter Misfat. Ein sehr gut gekennzeichneter Wanderweg führt an den Afladj [Wasserkanälen] entlang aus dem Ort heraus und bergan zu weiteren kleinen und auch älteren Feldern und früheren Ortsteilen. Es öffnet sich ein herrlicher Blick in Richtung Misfat. Leider hatten wir hier keine weitere Nacht und mussten umkehren, bevor wir die weiteren zwei Wanderwege erreichten, die auf das Plateau geführt hätten. Eine weitere Nacht wäre hier sehr schön gewesen, um die lange Wanderung (7-8 Stunden) zu unternehmen und sich anschließend in dem Hotel zu erholen.
Den Viehmarkt von Bahla haben wir nicht besucht und fuhren dafür zum Wadi Tanuf. Die vorgelagerten Ruinen der alten Siedlung Tanuf geben einen Eindruck über die Größe der damaligen Stadt und den rasch fortschreitenden Verfall der Lehmbauten, wenn sich keiner mehr darum kümmert. Wir trauten uns nicht mit dem Mietauto in das Wadi zu fahren, mit 4 WD wäre das kein Problem gewesen. Zu Fuß gelangten wir bis zu einer Art Staudamm, an dem wir den Rückweg antraten. Offensichtlich wird hier das Wasser für die Abfüllung des Mineralwassers in Tanuf angestaut. Wir entschlossen uns zur Weiterfahrt nach Nizwa und einem ruhigen Nachmittag. Gegen 14 Uhr Ankunft im Al Diyar und eine kurze Mittagspause im Hotel.
Am Nachmittag besuchten wir die weitläufigen Souqs, wobei der östliche Souq noch nicht übersaniert wurde. Uns fiel sehr angenehm auf, dass man von den Händlern nicht angesprochen bzw. genervt wurde, man hatte eher den Eindruck, dass man störte. Nach dem Stadtspaziergang aßen wir im Bin Ateeq Restaurant auf der Terrasse omanische Küche (reichhaltig und schmackhaft) und beobachteten den Aufbau des Freitagmarktes. Abends versuchten wir ins Internet in der Hotellobby einzuloggen, leider nur mit sehr mäßigen Erfolg, wobei das Hotel auch nicht wirklich bemüht erschien etwas zu regeln. Etwas verwunderlich, da das Hotel von vielen Reiseveranstaltern frequentiert war.
Fr. 17.11.: Nizwa
Das Frühstück nahmen wir noch vor den Reisegruppen zu uns, um möglichst früh den Viehmarkt besuchen zu können. Das Auto parkten wir hinter den Souqs bzw. der Moschee und waren noch rechtzeitig, gegen 7 Uhr, vor dem Touristenansturm auf dem Viehmarkt. Es herrschte eine unwahrscheinliche Betriebsamkeit und großer Lärm. Die Tiere wurde immer im Kreis um ein Podest getrieben und mehrheitlich die Frauen prüften das angebotene Vieh. Per Handy gaben sie dann offensichtlich Anweisungen an die Männer, die an einer anderen Stelle im Rondell standen, ob und zu welchem Preis der Kauf getätigt werden soll. Die Frauen sind in diesem Geschäft die Bestimmerinnen, da das Hausvieh in ihre Zuständigkeit fällt. Ca. 8 Uhr 15 nahm die Zahl der Touristen schlagartig zu obwohl das Geschäft langsam dem Ende zuging. Gegen 9 Uhr waren inzwischen mehr Touristen als Händler oder Käufer dort und konnten nur noch den „Abverkauf“ beobachten.
Ein längerer Besuch des Forts wurde zum Abschluss mit einer Limetten-Minze Limonade gekrönt. Wir liefen noch durch die nicht sanierten Teile der Altstadt, die wir vom Fort aus gesehen hatten, ehe wir uns für einen Nachmittag am Pool des Hotels entschieden.
Sa. 18.11.: Ab in die Wüste
Auf dem Weg zum Treffpunkt für den Wüstenaufenthalt wollten wir gerne einen Zwischenhalt in Al-Minzafah, wo einige der ältesten noch erhaltenen Lehmhäuser Omans stehen sollen, einlegen. Dank einer weiteren Baustelle für den Neubau der Autobahn waren wieder einmal alle Hinweisschilder beseitigt und daher haben wir Al-Minzafah links oder rechts liegen lassen und sind alternativ nach Al Mudayrib mit seinen 6 Wachtürmen und den alten Kaufmannshäusern gefahren. Wir wurden dadurch sicherlich entschädigt. Da wir noch relativ früh unterwegs waren, wollten wir das kleine Fort in Mintirib besichtigen, hatten aber nicht bedacht, dass Feiertag war (47.ter Jahrestag der heutigen Regierung und Geburtstag des Sultans). So hatten wir noch Zeit für ein kleines Mittagessen.
Pünktlich um 14 Uhr 50 waren wir an dem verabredeten Treffpunkt in Al- Wasil. Weitere Campbesucher, die entweder mit ihrem eigenen Jeep ins Camp wollten oder aber die wie wir auf den Transfer angewiesen waren, warteten bereits. Mit etwas Verspätung setzte sich die Karawane in Bewegung, das Auto mit den meisten unserer Klamotten ließen wir an der Straße zurück. Nach ca. 25 Minuten erreichten wir das mitten in den Dünen liegende Nomadic Desert Camp Sharqiyah. Nach einer kurzen Einweisung der Gäste verblieb noch etwas Zeit, ehe wir uns zum ersten Sonnenuntergang in die Wüste aufmachten. Wir nutzen zuerst einmal die Duschen und Toiletten unter freiem Himmel, ehe auch die anderen Gäste auf die Idee kamen.
Gegen 16 Uhr 30 setzte sich der Konvoi wieder in Bewegung, um in die Wüste zu fahren. Die ersten Kamele kreuzten unseren Weg und waren natürlich auch Ziel des ersten Fotostopps in der Wüste. Sie waren sehr entspannt und ließen die Touristen gewähren.
Zum Sonnenuntergang auf einer der vielen Dünen wurde dann von Hammid und einem seiner Angestellten omanischer Kaffee und Datteln gereicht. Auf dem Rückweg zogen wir einen bequemen Mietjeep eines deutschen Paares dem Jeep des Mitarbeiters vor. Im Camp war dann ein sehr gutes Abendbuffet vorbereitet. Zwischenzeitlich waren noch weitere Gäste im Camp angekommen. Es waren jetzt ca. 25 Gäste. Der Abend klang am Lagerfeuer bei omanischer Livemusik mit diversen Tanzeinlagen aus, besonders aktiv war hier eine Gruppe aus der Schweiz, der man so viel Überschwang nie zugetraut hätte. Ehe wir auch noch dem Tanz verfallen wären, machten wir uns auf den kurzen Weg in unsere Betten, allerdings nicht ohne die entsprechende Würdigung des traumhaften Sternenhimmels. Sternschnuppen und viele Fernflieger zeichneten ihre Lichtspuren in den Himmel.
So. 19.11.: In der Wahiba
Das Frühstück war schon früh vorbereitet und Hammid buk Fladenbrot auf der glühenden Kohle. Auch heute konnte er uns nicht überreden auf die Kamele zu steigen und seine Kasse mit Omani Rial zu füllen. Der Ausflug dauerte für die Willigen nur 45 Minuten.
Die Gruppe aus der Schweiz hatte den langen Kamelritt in die Wüste gebucht und wir sollten ihnen heute noch mehrmals begegnen, allerding bequemer chauffiert in einem Geländewagen. Abdullah, einer der 4 Brüder von Hammid, lud uns gegen 9 Uhr ein und wir begannen unseren Tag in der Wüste. Es ging die Sanddünen steil auf und ab und es boten sich immer wieder atemberaubende Ausblicke. In den Ebenen und Wadis der Wüste passierten wir Bienenstöcke, Kamelgehege und Kamelherden, einzelne einsame Behausungen mit Wasservorräten und Ziegenherden. Eine Düne weiter war von der geringen Zivilisation keine Spur mehr. Zur Mittagszeit steuerte unser Fahrer eine überdachte Raststätte an und bereitete mit Curry, Hühnchen und Reis das beste Essen der bisherigen Reise. Wir zogen das Besteck vor und Ina wurde von Abdullah mit nur durch die rechte Hand gepulttem Hühnerfleisch verwöhnt. Die omanische Art mit den Händen zu essen ist nicht gerade ansehnlich und nicht zu vergleichen mit der Dreifingermethode der Marokkaner beim Kuskus.
Nach dem Essen legten wir uns zur Entspannung erst einmal 1 ½ Stunden zum Schlafen nieder, das entsprach der hektischen Lebensweise unseres Guides.
Ich war einen großen Teil dieser Zeit in den Dünen unterwegs und genoss den leichten warmen Wind und die Ruhe, dadurch verpasste ich leider den Kardamomkaffee und die Datteln. Nach meiner Rückkehr hatte Abdullah schon zusammengepackt und verrichtete sein Mittagsgebet.
Der Rückweg gestaltete sich etwas schneller und wurde nur durch inszeniertes Suchen der Fahrrouten unterbrochen. Allerdings konnte man schon sehen, dass man offensichtlich nicht immer den gleichen Weg nehmen kann, da doch neue und kräftige Verwehungen zu Umwegen zwingen. Nach einem unwahrscheinlich schönen Tag in der Wüste kehrten wir gegen 15 Uhr 30 zurück und konnten ein noch absolut leeres Camp genießen, die neuen Gäste sollten erst später kommen und sich dann zur obligatorischen Sonnenuntergangstour aufmachen. Im Gegensatz zu dem ersten Abend gab es diese Nacht nur 8 Gäste im Camp und die Nachtruhe nach dem Abendessen begann wesentlich früher. Die Musiker des Vortages waren offensichtlich nur wegen des Feiertages anwesend.
Mo. 20.11.: Von der Wahiba ins Wadi Bani Khalid
Nach einer sehr ruhigen Nacht frühstückten wir sehr gemütlich und wurden gegen 10 Uhr zu unserem Auto gefahren. Wir mussten den Weg allerdings fast zweimal fahren, da wir eine Tasche im Camp vergessen hatten. Diese Versäumnis brachte uns das Ereignis mit 120 km/h durch die Wüste zu rasen, wie bei den Omanis hier allerdings üblich, teils auch freihändig, da verschiedene Medien bedient werden mussten. Hammid setzte uns wieder an unserem Wagen ab und hatte es eilig, die Wäsche in die Wäscherei zu bringen.
Das Team im Nomadic Desert Camp hat hier einfach ein absolut tolles Konzept und arbeitet top professionell, man bekommt aber nie den Eindruck, dass man mit Routine abgearbeitet wird; alles wirkt sehr persönlich und authentisch.
Auf der Weiterfahrt machten wir noch den kurzen Stopp an dem nun geöffneten Fort von Mintirib und genossen noch einen Limonen-Mint-Drink. Nach der Wüste lockte jetzt das Wasser des Wadi Bani Khalid und wir beeilten uns zum Mittag dort zu sein. Auf dem Weg entdeckten wir schon unser Hotel an der Straße, hatten aber nicht beachtet, dass dort auch der Abzweig zum Wadi sein musste. Also mal wieder zu weit gefahren und bei der nächsten Möglichkeit gewendet. Aus dieser Richtung gab es dann auch wieder einen Wegweiser. Wir brachten jetzt allerdings zunächst das Gepäck ins Hotel. Der Abzweig ins Wadi war tatsächlich genau auf der Höhe des Hotels.
Den Nachmittag verbrachten wir an den über der Hauptbadestelle gelegenen Wasserbecken. Hier genossen wir alleine die Atmosphäre und das traumhaft weiche und saubere Wasser, während sich an der Hauptbadestelle noch die Gruppen im Wasser erfrischten. Die Knabberfische erledigten ihre Arbeit und haben sich fast überfressen. Nach dem ausführlichen Bad fuhren wir dann zum Oriental Nights Rest House und erledigten dort mit bestem WLAN unsere Post. Das Abendessen im Hotel war liebevoll zubereitet und sehr schmackhaft. Geschätzt waren 6 Gäste im Hotel.
Di. 21.11.: Nach Al Askhara
Gut ausgeschlafen frühstückten wir Eier und Burger und fuhren abermals zum Wadi, in der Hoffnung so früh niemanden zu treffen. Diese Hoffnung wurde erfüllt und wir wanderten tief in das Wadi bis zur Höhle, die wir aber nicht besuchten, da der Einstieg sehr eng und unwirtlich erschien. Bis 10 Uhr waren wir noch alleine, dann kamen die anderen Touristen, dennoch blieben wir noch zum Baden. Um 12 Uhr, nach Saft und Falafel, fuhren wir zum Indischen Ozean nach Al Ashkarah. Die Kilometer ziehen sich manchmal doch ziemlich hin. Lediglich ein Tankstopp unterbrach die Fahrt, ehe wir gegen 15 Uhr im Hotel ankamen. Die Hotel-Bungalow-Anlage des Al Ashkarah Beach Resort liegt etwa 15 km hinter Al Ashkarah. Sehr angenehm empfanden wir die solitäre Lage am weiten Strand. Ein Bad im Meer und ein schöner Spaziergang weckten neue Lebensgeister. Abgerundet wurde der heutige Tag durch ein hervorragendes Abendessen auf der Terrasse mit Meerblick. Die qualifizierte Bedienung im Restaurant war hoch motiviert und unseres Erachtens in diesem Hotel unterfordert.
Bei offenem Fenster, ohne Klimaanlage, verbrachten wir eine sehr erholsame Nacht mit feuchter Meeresluft und partiellem Möwengeschrei.
Mi. 22.11.: Entlang der Küste bis Ras al Jinz
Der oben schon erwähnte Inder kredenzte uns ein persönliches Frühstück auf der Terrasse, ehe wir in Richtung Ras Al-Jinz starteten.
Unsere Fahrt führte zunächst nach Ras Al-Hadd, den nord-östlichsten Punkt der arabischen Halbinsel. Das Fort ist unspektakulärer als in einem Reiseführer beschrieben, dafür aber gut restauriert. Von Ras Al-Hadd fuhren wir nach Ras Al-Jinz und hofften vorzeitig unsere Behausung beziehen zu können. Unsere Unterkunft gehört zum Ras Al Jinz Scientafic Center und ist als Eco-Tent beschrieben. Was wir dort vorfanden übertraf alle unsere Erwartungen an ein Eco-Tent. Ein Zelt war es schon, aber mit 25 qm, 2 Terrassen, Klimaanlage, Badezimmer, Kühlschrank, Safe und einem großen Bett, selbst ein TV fehlte nicht in dieser Zeltvariante. Die Zeltfenster konnte man öffnen und wiederum die Meeresluft ohne Klimaanlage einatmen. Wir erholten uns etwas von der Fahrt und unserer neu erwachten Bronchitis. Dennoch erklomm ich die umliegenden Berge, um mir eine Überblick über die Region zu machen. Vor dem ausgewählten Abendessen im Restaurant des Scientific Centers besuchten wir die gut präsentierte Ausstellung des Turtle-Centers. Die an das Abendessen anschließende Wanderung zu den geschützten Eierablagestätten begann etwas später. Obwohl nicht die Hauptzeit der Eierablage war, haben wir am Strand fast alle Stadien des Schildkrötenzyklus gesehen. Bei dem Abendgang waren mehrere Gruppen unterwegs, da aus anderen Hotels noch sehr viele Gäste teilnahmen. Wir sahen wie die Schildkröten die Höhle für die Eiablage bauten und ihre Eier dort ablegten, dann folgte das Verbuddeln und der anschließende Bau der Gelegeattrappe, damit Räuber an der falschen Stelle suchen. Sogar 4 kleine frisch geschlüpfte Schildkröten waren auf dem Weg ins rettende Wasser. Die Exkursion wurde mit den fachkundigen Erklärungen zu einem echten Erlebnis und machte neugierig auf die Morgenexkursion. Da der Abendspaziergang etwas länger war als geplant, hatten wir nur eine kurze Schlafphase bis zur nächsten Runde.
Do. 23.11.: Über Sur ins Wadi Shab
4 Uhr 30 Aufstehen für die 2.te Exkursion, ein Elektrocart holte uns vom Zelt ab. Diese Gruppe war erheblich kleiner und so konnten wir in einer Gruppe an den Strand. Hier konnten wir beobachten wie die großen Schildkröten sich wieder auf den Weg ins Wasser machten und mit ihren schweren Körpern nach den nächtlichen Anstrengungen nur langsam vorankamen. Auch waren wieder einige geschlüpfte Schildis flink auf dem Weg zum Wasser und wurden von uns Gästen am Strand vor der Gefahr der gefräßigen Möwen geschützt. Wir warteten noch den Sonnenaufgang ab, ehe wir uns zum Frühstück begaben. Ein weiteres Highlight der Reise
Nun folgte der Besuch der Stadt Sur mit Fischmarkt am Fischereihafen, Dhau-Werft mit beeindruckenden im Bau befindlichen Schiffen und dem Museum für Schiffbau.
Das nächste Ziel war nun das Wadi Shab Resort.
Vorbei am Wadi Tiwi und am Wadi Shab erreichten wir am frühen Nachmittag unsere neue Unterkunft. Zunächst holten wir den verpassten Schlaf der letzten Nacht nach, ehe wir den zu diesem Zeitpunkt noch sauberen Kiesstrand (kleiner runder Kiesel) besuchten und dort wieder ein Bad im Meer nahmen.
Beim Abendessen bekamen wir mit, dass eine anwesende Reisegruppe um 8 Uhr 45 aufbrechen wollte, um das Wadi Shab zu besuchen. Wir befragten daraufhin einen der lokalen Reiseleiter wie wir die Höhle des Wadis am besten erreichen könnten und bekamen den Tipp schwimmend den restlichen Wadi zu erkunden.
Wir erbettelten uns ein Frühstück vor der offiziellen Frühstückszeit, um so früh wie möglich im Wadi zu sein. Dies war auch vor dem Hintergrund wichtig, dass am Freitag wieder Feiertag war und die Einheimischen auch früh in die Wadis aufbrechen.
Fr. 24.11.: Wadi Shab
Nach kurzem und frühem Frühstück starteten wir zum Wadi Shab. Auf dem Parkplatz an der kleinen Personenfähre stand lediglich ein Fahrzeug. Für 2 OMR wurden wir auf die andere Seite übergesetzt und wanderten entlang frei verlegter Wasserleitungen in das Wadi. Nach einiger Zeit hörten die Leitungen auf und man befand sich wieder in der Natur. Am oberen Becken angelangt versuchten wir zunächst noch den Weg über die Felsen fortzusetzen, kehrten dann aber um und folgten dem Rat eines weiteren Guides. Klamotten und Rucksack blieben zurück, die Kamera mit dem Gürtel auf den Kopf geschnallt und schwimmend in das Wadi. Wir schwammen alleine in Richtung Höhle und erreichten sie durch einen sehr schmalen Spalt schwimmend (bei mehr Wasser hätte man tauchen müssen). Hier hatten wir wenigstens noch 5 wunderbare Minute ohne Lärm und nur mit dem Geräusch des Wasserfalls, ehe eine laute Gruppe russischer Freunde in unsere Idylle einbrach. Wir schwammen zurück und trafen nun erst Teile der abendlichen Reisegruppe.
Auf dem Rückweg kamen uns schon Massen an Menschen entgegen. Laute Gruppen mit Unmengen an Nahrungsmitteln und Grillgeräten fürs Picknick. Wir konnten nun befriedigt das Wadi verlassen und setzen wieder zum Parkplatz über, der Fährlohn war schon mit der Hinfahrt abgegolten. Der Parkplatz war nun absolut überfüllt und die Autos standen kreuz und quer. Wir hatten überlegt das Wadi Tiwi zu besuchen, aber den Plan sehr schnell fallen lassen. Wir fuhren nun in den Ort Tiwi und erfrischten uns mit Limonen-Mint-Limonade und Lassi. Ina probierte dann auch noch ein Grapefruit non-alkaholic Bier. Wir beobachteten das Lokal gegenüber mit seinen vielen Gästen und beschlossen dort abends zu essen. Zunächst aber wieder ein ruhiger Nachmittag am inzwischen etwas vermüllten Strand, laut Hotelbesitzer handelt es sich um einen öffentlichen Strand, der nicht immer gereinigt wird.
Bei Dunkelheit fuhren wir nochmals nach Tiwi. Aus der Touristenkneipe war wieder ein normales Lokal geworden. Wir sahen keinerlei Touristen mehr in dem Ort, sondern nur noch eine Vielzahl an Einheimischen. Bei Dunkelheit erlebten wir so viel Leben, wie es am Tage nicht anzutreffen ist. Das Essen bei Mubarak war von ausgezeichneter Qualität und alle Speisen wurden frisch zubereitet. Hier hatten wir das heißeste Essen der gesamten Reise. Absolut gesättigt fielen wir in unsere Betten.
Sa. 25.11.: Zurück nach Muscat
Wir genossen den Sonnenaufgang vom Bett aus und fuhren dann nach dem Frühstück in Richtung Muscat und nutzten den letzten Tag als Autofahrer um nach Mutrah und Old Muscat zu kommen.
Erstes Ziel war der sehr gut besuchte Souq von Mutrah. Auf dem Weg vom Parkplatz dorthin passierten wir die wenigen erhaltenen Händlerhäuser an der Corniche. Es handelt sich um 6 – 7 aneinander gereihte Häuser mit schönen Balkonen zum Hafen hin. Heute hätte man von den Balkonen aus die Yacht des Sultans erspähen können, aber dem Alter der Häuser entsprechend lagen auch 2 Dhaus im Hafenbecken. Im Souq beeindruckten die – trotz Sanierung – erhaltenen Stilelemente und Deckengestaltungen. Wir konnten Filmaufnahmen beiwohnen, die offensichtlich für eine neue Tourismuskampagne gedreht wurden. Ein Schal wechselte den Besitzer und Ina war mit der Auswahl sehr zufrieden. Die anderen Mitbringsel hatten wir schon in Nizwa auf dem Souq gekauft. Das Museum Bait Al Baranda hatte entgegen der offiziellen Öffnungszeiten leider geschlossen. So machten wir uns auf nach Old Muscat. Leider war die Bait Muzna Galerie ebenfalls nicht geöffnet. Entschädigt wurden wir im Bait Al Zubair, nicht nur durch eine interessante Ausstellung zur Geschichte, sondern auch durch eine Ausstellung moderner omanischer Kunst und einer Vernissage eines Künstlers, der in seine Bildern immer wieder die typischen Kopfbedeckungen (kumma) als Stilelemente verwendet. Auf dem Weg nach Muscat hielten wir noch am Riyampark und machten natürlich auch ein Foto von dem „größten Räuchergefäß“.
Gegen 14 Uhr erreichten wir das Ramada Muscat Hotel und bezogen unser großzügiges Zimmer in der dritten Etage. Wir mussten zunächst die Klimaanlage ausschalten und das Fenster entriegeln lassen, damit die Temperatur langsam wieder auf ein erträgliches Maß steigen konnte. Pünktlich um 17 Uhr wurde der Mietwagen abgeholt. Das Hotel liegt nicht weit vom sauberen Stadtstrand und so aßen wir an der Strandpromenade im angesagten Sliders. Toller Salat und ein sehr schmackhaftes Knoblauchbrot. Zum Abschluss des Abends schauten wir uns das Finale der Beachvolleyballer der Universitäten Omans an. Inas Favoriten gewannen und hatten sich eine Reise zu Meisterschaften in Berlin erkämpft.
So. 26.11.: Erkundungen in Muscat
Nach dem Frühstück nahmen wir uns ein Taxi und fuhren nochmals nach Old Muscat. Der Fahrpreis war mit 6 OMR moderater als erwartet. Zunächst schauten wir uns die alte Hafenbucht mit seinen 4 Wachburgen an. Von dort führte uns der Weg in das Bayt Fransa, dem ehemaligen französischen Konsulat. Das Haus wurde 1860 im indisch-arabischen Stil erbaut und nach diversen Nutzungen dem französischen Konsul zur Verfügung gestellt. Heute beherbergt das Haus das Omani-French-Museum und zeigt noch große Teile der Einrichtung bis 1920.
Die Galerie Muzna ist nach Muscat umgezogen, wir hatten am Tag zuvor nur nicht auf den Zettel an der Türe gesehen.
Wir hatten heute auch Zeit das große Regierungsviertel zu besichtigen und standen sogar vor dem modernen Palast des Sultans. So früh waren zum Glück noch nicht so viele Touristen in Old Muscat und wir konnten den Vormittag richtig genießen. Mit dem Taxi fuhren wir nun für 2 OMR nach Mutrah und besuchten das Ghalya´s Museum, oder auch die Galerie für moderne Kunst. Vermutlich hat man für dieses Museum mehrere kleine einfache Häuser zusammengelegt und die sehr schöne Ausstellung in die kleinen Räume hineinkonzipiert.
Für 5 OMR ging es zurück nach Muscat. Dort fanden wir auch die umgezogene Galerie Muzna in einer Nahe dem Hotel gelegenen Villa. Unbehelligt konnten wir uns durch die Galerie bewegen, die Kunst riss uns allerdings nicht vom Hocker. Anschließend besuchten wir den Strand. 2 OMR benötigten wir für unser Taxi zum Turkish House. Dort hatten wir ein sehr gutes Abendessen. Die Rückfahrt musste neu verhandelt werden. Die Taxifahrer verlangten jetzt 5 OMR und meinten, dass die Strecke immer so berechnet würde. Meine Argumente, dass wir auf der Hinfahrt auch nicht mehr als 2 OMR bezahlt hätten beindruckten nicht. Wir wandten uns ab und gingen vom Stand weg. Plötzlich wurden wir zurückgerufen und ein anderer Fahrer übernahm die Fahrt für 2 OMR, so konnte der erste sein Gesicht wahren und wir kamen doch zu unserer Fahrt.
Mo. 27.11.: Sultan Qabus Moschee und Oper
Wir frühstückten schnell, damit wir rechtzeitig zur Öffnung der Sultan Qabus Moschee vorfahren konnten. Mit dem Taxifahrer vereinbarten wir auch wieder einen Rückfahrttermin.
Die Sultan Qabus Moschee ist die einzige Moschee im Oman, die Ungläubigen Zutritt gewährt. Obwohl es sich bei der Moschee um einen Neubau (1995 – 2001) handelt, hat man nur ganz selten das Gefühl in einem gerade erst errichteten Gebäude zu wandeln. Der Gebetsraum der Männer wird unter anderem von dem größten Leuchter aus Svarowski-Steinen beleuchtet, der jemals gebaut wurde (14 m hoch und 8m breit), der Teppich für den 4263 qm großen Raum stammt aus dem Iran und ist handgeknüpft, er wurde aus 95 Teilen zusammengesetzt. Es fehlen hier die sonst bei maschinell hergestellten Teppichen eingewebten Gebetszonen. Die Wandelgänge um die Moschee fanden bei uns besonderen Anklang, wir konnten Mosaiken betrachten, die jeweils in der Tradition aller unterschiedlichen islamischen Staaten gefertigt wurden. Ein Lehrpfad der islamischen Mosaikkunst bis hin zu modernen omanische Adaptionen.
Unser Taxifahrer holte uns pünktlich ab und brachte uns zurück ins Hotel. Eine Mittagspause im D´arcy machte uns fit für den Strandspaziergang. Abends fuhren wir mit dem Taxi zur Oper (Ina hatte von Deutschland aus schon Karten bestellt) und schauten uns die Promotionvorstellung der Stage-Holding im Auditorium an. Sowohl das Entree, sowie das „kleine“ Auditorium haben jeweils fast die Dimensionen der Berliner Staatsoper.
Nach dem 1 stündigen Programm, das offensichtlich – in seiner nicht arabischen Kunstform – auch die einheimischen Besucher ansprach, gingen wir nochmals ins Sliders.
Di. 28.11.: Abschied nehmen
Unser letzter Tag wurde am Strand verbummelt und wir ließen die Eindrücke der Reise nochmals an uns vorüberziehen. Mit dem Abendessen bei D´arcy endete ein wunderschöner Urlaub.
Mi. 29.11.: Zurück nach Deutschland
Pünktlich stand der Transfer zum Flughafen in der Hotellobby und wir füllten noch kurz den Feedback-Bogen aus, obwohl man das eigentlich nicht in so kurzer Zeit erledigen kann, viele positive Erklärungen gehen leider unter.
Dank der Zeitverschiebung von 3 Stunden kamen wir um 20 Uhr in Berlin an, der Temperaturunterschied von mindestens 25° C war allerdings schon etwas krasser und aus diesem Grund fuhren wir dann doch lieber mit dem Taxi nach Hause.
Unsortiertes Fazit dieser Reise
- wir hätten die Reise schon früher machen sollen
- der Oman entwickelt sich so schnell, dass die Veränderungen kaum in einem Reiseführer zeitnah erfasst werden können
- die Tourismuswerbung hat so gut funktioniert, dass man immer und überall auf Europäer trifft
- das eigene Auto eröffnete viel Spielräume um dem Massenansturm der Reiseunternehmen auszuweichen
- das Land ist sehr auf motorisierten Individualverkehr ausgerichtet, so kann in Muscat eine Entfernung von 1,2 km Luftlinie schon einen Fußweg von fast einer Stunde bedeuten
- die omanische Bevölkerung ist unwahrscheinlich gastfreundlich und hilfsbereit, wir fühlten uns von den Omanis nie begafft oder beobachtet, das galt leider nicht für viele der Arbeiter aus Indien oder Sri Lanka
- ein GPS wäre hilfreich gewesen um einige Orte überhaupt oder früher zu finden
- auf jeden Fall eine zweite Übernachtung in Misfat al-Abriyeen
- die Planung der Agentur war mit den Programmpunkten gut abgestimmt und ließ genug Spielraum für eigene Erkundungen
- ein weiterer Besuch wird garantiert folgen, um auch noch Salalah und Musandam zu erkunden
- die Zusammenarbeit in der Planung mit NOMAD hat reibungslos funktioniert und auch die Vorortbetreuung war sehr angenehm
Haben Sie auch Lust auf eine Reise in den Oman bekommen?
Hier finden Sie eine Auswahl unserer Selbstfahrerreisen:
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