Tadschikistan Reise Guide: 13 Dinge die man erleben muss

Tadschikistan ist das kleinste zentralasiatische Land und vielen wohl noch nicht so geläufig wie manch anderes Land aus der Region. Den meisten fällt wahrscheinlich noch die grandiose Berglandschaft ein, das Pamir-Gebirge, welches auch als „Dach der Welt“ bezeichnet wird. Doch so reizvoll die schneebedeckten Gipfel und Hochebenen auch sind, hat eine Tadschikistan Reise noch einiges mehr zu bieten. An der Seidenstraße gelegen blühten hier im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche Kulturen auf, deren Zeugnisse bis heute noch das Land prägen. Meine 13 Highlights, die man bei einer Reise in Tadschikistan auf jeden Fall erkunden sollte, habe ich hier zusammengestellt.

1. In den heißen Quellen bei Bibi Fatima baden

Definitiv einen Zwischenstopp wert sind auf einer Reise im Pamir-Gebirge die natürlichen heißen Quellen. Zu den bekanntesten zählt sicherlich jene von Bibi Fatima, benannt nach der Tochter des Propheten Mohammed. Das etwa 40 Grad warme Wasser entspringt direkt aus der Felswand und bahnt sich danach seinen Weg den Berghang hinunter ins Tal. Zwei Badehäuser beherbergen direkt aus dem Felsen gefertigte Becken, in denen sich das Thermalwasser vor dem Abfließen staut.
Nach Möglichkeit sollte man versuchen in das obere, größere Badehaus zu gelangen, da hier die Umkleideräume moderner, aber besonders die Becken sehenswerter sind als im unteren. Die Badebereiche sind für Frauen und Männer getrennt zu besuchen und so wechselt der Zugang zu den beiden Badehäusern von Zeit zu Zeit. Gebadet wird nackt und die Quellen sind von den Einheimischen zumeist gut besucht. Der Eintritt kostet für ausländische Besucher fünf Somoni.

2. In einem Pamirhaus übernachten

Zu einer Reise im Pamir gehört für viele Reisende auch die Übernachtung in einem klassischen Pamirhaus. Diese für die Pamir-Region charakteristische Bauweise von Häusern hat sich über die Jahrhunderte einerseits als Antwort auf die lokalen Bedingungen und Anforderungen entwickelt, während sich andererseits viele Aspekte der religiösen und kulturellen Identität der Pamiris in der Architektur wiederfinden.
Von außen recht unscheinbar mit flachem Dach und kaum Fenstern, ist das Innere bestens dafür ausgelegt die harten Winter auf dem Dach der Welt unbeschadet zu überstehen. Die drei Lebensbereiche im Haus bieten Platz für sowohl menschliche als auch tierische Bewohner und auch Pflanzen in Form von Samen oder Setzlingen werden vor frostigen Temperaturen in Sicherheit gebracht. Die erhöhten Sitzpodeste im Wohnraum isolieren vor Bodenkälte und bieten zusätzlichen Stauraum. Typisch für Pamirhäuser sind die fünf Säulen, die mit den beiden Hauptbalken das Herzstück der hölzernen Konstruktion bilden, welches jedem Pamirhaus seine Stabilität verleiht. Ebenfalls auffällig ist das Oberlicht in der Mitte des Wohnraums – bestehend aus vier konzentrischen, ineinander verschachtelten Holzquadraten, die für die vier Elemente stehen. Die Bedeutung verwendeter Zahlen und Prinzipien beim Bau eines Pamirhauses ist zoroastrischen Ursprungs, wird aber häufig im Kontext des heute weitverbreiteten Islam umgedeutet.
Die Möglichkeit eine Nacht in einem Pamirhaus zu verbringen bietet sich in vielen Ortschaften im Wakhan-Tal an. Zahlreiche Homestays sind im klassischen Stil erbaute Pamirhäuser und nehmen gerne Gäste bei sich auf. In Langar und Umgebung beispielsweise finden sich viele Unterkünfte, die zu einer Übernachtung auch entsprechend authentische Verpflegung anbieten.

3. Den Pamir Highway befahren

Ein absolutes Highlight auf einer Tadschikistan Reise ist der Pamir Highway. Diese ursprünglich nur als militärische Route gedachte und heute vielbefahrene Hochgebirgsstraße zieht jedes Jahr mehr und mehr Besucher an. Längst sind die chinesischen Trucks, die hier entlang ihre Waren gen Westen transportieren, nicht mehr die einzigen. Von organisierten Gruppen in Geländewagen bis hin zu waghalsigen Radfahrern wollen alle einmal über diese legendäre Strecke fahren, die so viele atemberaubende Ausblicke bietet.
Der Pamir Highway erstreckt sich im Prinzip von der Grenze zu Kirgistan beim Kyzyl-Art-Pass im äußersten Nordosten Tadschikistans bis nach Qala-i Khumb, knapp 200 Kilometer östlich von Dushanbe. Entsprechend kann er in beide Richtungen befahren werden. Die Anreise aus Kirgistan erfolgt zumeist von Osh aus und führt dann über die Grenze bis nach Murghob und weiter nach Alichur. Kurz darauf geht es durch das Ghund-Tal nach Khorugh und dann weiter Richtung Norden bis nach Qala-i Khumb. Wer in Dushanbe startet, hat zwei alternative Routen zur Auswahl um nach Qala-i Khumb zu kommen. Von dort aus führt der Pamir Highway entsprechend in umgekehrter Reihenfolge der genannten Orte bis an die kirgisisch-tadschikische Grenze.
Besonders empfehlenswert ist es den „echten“ Pamir Highway für ein Stück zu verlassen und den Umweg durch das Wakhan-Tal zu nehmen. Statt zwischen Khorugh und Alichur den Weg durch das Ghund-Tal zu wählen, kann man alternativ an der Grenze zu Afghanistan entlang, immer dem Panj nach, durch das Wakhan-Tal fahren. Dieses Stück ist weniger stark von Lastwagen befahren und bietet unvergleichliche Blicke auf den benachbarten Hindukusch.

4. Durch Dushanbes Gärten spazieren

Tadschikistans grüne Hauptstadt Dushanbe ist bekannt für ihre zahlreichen Gärten und Parks, die besonders in den heißen Sommermonaten sowohl Touristen als auch Einheimische anlocken. Allein im Stadtzentrum, in unmittelbarer Nähe des zentralen Rudaki-Prospekts, findet sich eine Vielzahl an einladenden und kunstvoll gestalteten Grünflächen.
Besonders sehenswert ist der Rudaki-Park mit dem gleichnamigen, dem großen Literaten gewidmeten Denkmal. Neben Sitzgelegenheiten und schattigen Spazierwegen lassen sich von hier aus auch bereits viele der Wahrzeichen der Stadt ausmachen: der große Fahnenmast, das Ismoil-Somoni-Denkmal und der Präsidentenpalast. Letzterer ist gleich von drei weiteren Parks umgeben, womit dieser Stadtteil die höchste Dichte an Grünflächen im Stadtzentrum aufweist.
Etwas außerhalb der Innenstadt finden sich weitere sehenswerte Parks und Gärten. Dazu gehört der gewaltige Siegespark auf den Hügeln im Osten Dushanbes, der besonders zu Sonnenuntergang schöne Ausblicke aufs gesamte Stadtgebiet bietet. Der botanische Garten ist im Norden der Hauptstadt gelegen und der einzige Zoo des Landes befindet sich am Westufer des Varzob-Flusses, unweit des Alisher-Navoi-Parks, einem beliebten Treffpunkt für Einheimische im Sommer direkt am Komsomolskoye-See.

5. Die Seen des Fan-Gebirges erkunden

Das Fan-Gebirge im Nordwesten Tadschikistans ist seit jeher ein Magnet für Reisende aus aller Welt, die das kleine zentralasiatische Land besuchen. Bekannt für seine schönen Landschaften und voll mit ansprechenden Wanderrouten, ist diese Region mit seiner Vielzahl an Bergseen ein besonders verlockendes Reiseziel für alle, die gerne zu Fuß in der Natur unterwegs sind. Doch auch jene, die sich diese Juwelen der Berge nicht erwandern wollen, kommen bei einem Besuch auf ihre Kosten.

Ein beliebtes Ziel ist die Seegruppe der Sieben Seen, südlich von Panjakent. Diese befinden sich alle im Shing-Tal und sollen der Erzählung nach die sieben schönen Töchter eines lokalen Bauern gewesen sein, die von einem bösen Zauberer verwandelt wurden. Innerhalb einiger Tage kommt man als trainierter Wanderer bis zu den Kul-i-Kalon-Seen. Unweit davon findet sich eine weitere sehenswerte Gruppe an Bergseen, die Alaudin-Seen, umrahmt von steilen Klippen und schroffen Felsen. Weiters bekannt und sehr beliebt ist der malerische Iskanderkul, welcher der größte der genannten Seen im Fan-Gebirge ist. Der „See des Alexander (des Großen)“ liegt auf über 2.000 Metern Höhe und wartet sogar mit einem Wasserfall an einem Ende auf.

6. Die Petroglyphen bei Langar bestaunen

Petroglyphen sind in steinerne Oberflächen gemeißelte oder geritzte Bilder und Darstellungen aus frühgeschichtlichen Epochen. Sie zeigen häufig Tiere und auch Menschen, manchmal als Teil von Jagdszenen, aber auch andere Symbole wie etwa Handabdrücke. Diese frühen Kunstformen sind in vielen Teilen der Welt verbreitet und auch in Tadschikistan finden sich zahlreiche Fundorte für diese historischen Zeugnisse vergangener Kulturen.
Eine der größten Ansammlungen von Petroglyphen in ganz Zentralasien befindet sich im Pamir, in der Nähe von Langar. Die etwa 6.000 Motive gehören zu den Hauptattraktionen der Gegend und locken jedes Jahr viele Besucher an, die über den Pamir-Highway oder durch das Wakhan-Tal fahren. Die ältesten Gravuren reichen gar bis in die Steinzeit zurück und zeigen Bogenschützen, Steinböcke und andere Vertreter der lokalen Fauna. Besichtigt werden können die großen Steinplatten nach einem kurzen Aufstieg vom Oberdorf Langars aus, einheimische Jugendliche sind gerne behilflich den Weg zu finden.

7. Das Alte und Neue Panjakent entdecken

Im äußersten Westen Tadschikistans befindet sich das Zarafshon-Tal und in diesem die Stadt Panjakent. Panjakent war bis ins 8. Jahrhundert hinein ein bedeutendes Kultur- und Handelszentrum der Region und stand mit weiteren bedeutenden Städten der Zeit, wie etwa Samarkand und Buchara, in regem Austausch. Nach der Eroberung und Plünderung durch arabische Feldherren verlor die Metropole stetig an Bedeutung und in jüngerer Vergangenheit führten Dissonanzen mit dem Nachbarn Usbekistan dazu, dass Panjakent wirtschaftlich zunehmend unter Druck geriet. Seit der Wiedereröffnung des nahegelegenen Grenzübergangs im Jahr 2018 jedoch, ist sowohl in der Stadt als auch in der Umgebung eine deutliche Zunahme touristischer und wirtschaftlicher Aktivitäten zu verzeichnen.

Das moderne Panjakent bietet Besuchern eine sehenswerte Medrese und einen lebhaften Basar, sowie das Rudaki-Museum, in welchem sich interessante Ausstellungsstücke aus der Zeit des hier ansässigen Sogden-Reiches befinden. Beliebt sind ebenfalls Ausflüge in die Umgebung, etwa zu den Sieben Seen im Fan-Gebirge. Das alte Panjakent liegt ein paar Kilometer südlich des Stadtzentrums und ist bequem per Taxi erreichbar. Von Archäologen manchmal als „Pompeji Zentralasiens“ bezeichnet, blühten hier über Jahrhunderte Kultur und Kunsthandwerk. Ausgrabungsstücke wie Holzfiguren, Keramiken oder Teile von Wandmalereien finden sich heute neben dem Rudaki-Museum auch in Dushanbe und sogar in der Eremitage in St. Petersburg. Von der Stadt selbst sind nur mehr einige Überreste zu sehen, die Lage auf dem Hügel bietet allerdings immer noch einen grandiosen Ausblick auf die Bergketten in der Ferne.

8. Bei einem Stadtspaziergang Khujand kennenlernen

Im Norden Tadschikistans gelegen, ist Khujand nicht nur die zweitgrößte Stadt des Landes, sondern auch industrielles Zentrum. Über die Hälfte des Bruttoinlandsprodukts wird in der Stadt und ihrer Umgebung erwirtschaftet. Historisch und kulturell ist und war Khujand allerdings auch stets von hoher Bedeutung für die gesamte Region. Bei einem Spaziergang durch die Stadt lässt sich also einiges entdecken.

Als Beginn des Rundgangs bietet sich der Panjshanbe-Basar an. Zentral gelegen und mit der größten historischen Markthalle Zentralasiens findet man hier ein vielfältiges Angebot an Waren: Obst, Gemüse, Trockenfrüchte, frischer Fisch und lokale Spezialitäten sind ein Teil davon. In der Nähe des Haupteingangs zum Markt befinden sich das Mausoleum des Scheichs Muslihiddin und die Jom-Moschee, die auch Besuchern offensteht. Den Somoni-Prospekt weiter nach Norden, Richtung Fluss, an Denkmälern und durch Parks vorbei, kommt man, nachdem man links abzweigt, über den Theaterplatz schließlich zum Historischen Museum und der Alten Zitadelle. Die Befestigungsanlage wurde ursprünglich von Alexander dem Großen errichtet und steht heute, teilweise restauriert, Besuchern offen. Der angrenzende Khujandi-Park erstreckt sich bis zum Flussufer und bietet unter anderem ein Touristen-Informationszentrum mit Souvenirladen und nettem Café.

9. Das Nationalgericht Plov probieren

In Tadschikistan ist Plov, oder auch Palov, mehr als nur ein Gericht. Von den Einheimischen meistens einfach als „Osh“, also „Essen“, bezeichnet, ist es einerseits omnipräsent im kulinarischen Alltag, andererseits aber auch das Essen der besonderen Anlässe da es bei Geburten, Hochzeiten, Beerdigungen oder anderen wichtigen Ereignissen auf keinen Fall fehlen darf. Tadschikische Kochbücher führen meistens mehrere Arten von Plov an, im ganzen Land finden sich zahlreiche regionale Variationen. Unerlässlich sind jedenfalls Hammelfleisch, Reis und Karotten, die gemeinsam mit allen anderen Zutaten in einem großen Topf gegart werden.

Generell ist die tadschikische Küche relativ fleischlastig. Typische Gerichte sind etwa Sishkabob, auch als Schaschlik bekannt, oder Lagman, ein Eintopf aus Nudeln, Gemüse und etwas Fleisch. Sehr häufig wird einem auch Shurbo begegnen, eine kräftige Brühe aus Fleisch, Kartoffeln, Karotten und anderem verfügbaren Gemüse. Für den kleinen Hunger zwischendurch sind die als Sambusas bekannten Teigtaschen beliebt, die es neben der traditionellen Variante mit Fleischfüllung auch in vegetarischer Ausführung, etwa mit Kartoffeln, Reis oder Kürbis, gibt.

10. In einer Choykhona Tee trinken

Tee ist allgegenwärtig in Tadschikistan und wird zu jeder Tageszeit sowie zu jeder Mahlzeit gereicht. Meistens ist es grüner oder schwarzer Tee, Früchtetees findet man eher selten. Gepflogenheiten und Riten beim Teetrinken unterscheiden sich regional, gemeinsam ist allen, dass aus kleinen Schalen getrunken wird.
Der Beliebtheit des Tees ist geschuldet, dass man in so gut wie jedem größeren Ort ein Teehaus, eine sogenannte Choykhona, findet. Diese dienen als Treffpunkt und bilden einen wichtigen Bestandteil des heimischen sozialen Lebens. Daher empfiehlt es sich zumindest einmal seinen Tee in solch einer Choykhona zu genießen. Eine bei Reisenden sehr beliebte Option befindet sich in Dushanbe direkt am Rudaki-Prospekt und ist auch für Einheimische eine Institution: das Rohat. Mit seiner breiten, offenen Front und einer geräumigen Terrasse lädt das historische Teehaus zum Entspannen und Verweilen ein. Neben dem obligatorischen Tee bekommt man hier auch sehr gutes tadschikisches Essen serviert.

11. In Qala-i Khumb auf einer Terrasse über dem Fluss entspannen

Wer sich von Dushanbe aus in Richtung Pamir-Gebirge auf den Weg macht, kommt irgendwann in das kleine Städtchen Qala-i Khumb. Malerisch an den Hängen bei der Einmündung des Khumbob in den Panj gelegen, ist es für Reisende, die auf der Westroute in den Pamir fahren, die erste Gelegenheit nach Afghanistan zu blicken. Der Panj, der als Grenzfluss das südliche Nachbarland von Tadschikistan trennt, ist ab hier ständiger Begleiter auf dem Weg zum Dach der Welt.
Qala-i Khumb dient den meisten als Zwischenstopp und so gibt es zahlreiche Hotels und Restaurants, die Gäste gerne empfangen. Eine Besonderheit jener, die sich direkt am Khumbob-Fluss befinden: die Terrassen wurden direkt über den Fluss gebaut. Einige Meter über dem Fluss hängt man also auf diesen Terrassen über dem tosenden Wasser und bekommt sein Essen oder Tee serviert. Während der verblüffend türkise Strom sich seinen Weg hinunter ins Tal bahnt, kann man selbst entspannen und den Blick über die Gipfel des Hindukusch schweifen lassen.

Homestay in Qala-i Kumb

12. Einen Basar besuchen

Wenn man in Zentralasien unterwegs ist, dürfen ein paar Dinge auf keinen Fall bei der Reise fehlen. Definitiv dazuzuzählen ist dabei der Besuch eines Basars oder Marktes. Seit Jahrtausenden fester Bestandteil der hier ansässigen Kulturen, sind Basare nicht nur Orte, an denen Waren aller Art den Besitzer wechseln, sondern darüber hinaus zentrale Treffpunkte des sozialen Lebens. Man trifft sich, tauscht sich aus, schließt Geschäfte ab – kurz, hier spielt sich ein großer Teil des alltäglichen Lebens ab.

Gelegenheit einen Basar oder Markt zu besuchen bietet sich in so gut wie jeder größeren Stadt. Sehenswert ist etwa der Shohmansur-Basar in Dushanbe, der auch als Grüner Markt bezeichnet wird. Wie der Name erahnen lässt, findet man hier frisches Obst und Gemüse, sowie Fleisch, Gewürze und Brot. Darüber hinaus werden auch Kleidung und andere Gebrauchsgegenstände angeboten. In Khujand steht der Panjshanbe-Basar, ein ebenfalls sehr bekannter Markt mit vergleichbar breiter Produktpalette. Reisende, die auf ihrem Weg in den Pamir in Khorugh haltmachen, werden sich wahrscheinlich auf dem städtischen Markt mit Proviant für die Weiterreise eindecken.

13. Das Wakhan-Tal erkunden

Ein großer Teil der Reisenden, die auf dem Pamir Highway das Dach der Welt erkunden, entscheidet sich den „offiziellen“ Weg für ein Stück zu verlassen und stattdessen einer alternativen Route zu folgen. Konkret nehmen jene, die von Ost nach West fahren, nicht die Abzweigung bei Bulunkul, die durch das Ghand-Tal führt, sondern folgen der Straße weiter nach Süden in Richtung Langar. Wer in umgekehrter Richtung unterwegs ist, entscheidet sich in Khorugh ebenfalls dafür nach Süden weiterzufahren, statt der Straße gen Osten zu folgen. Diese alternative Route zwischen Khorugh und Alichur bzw. Bulunkul folgt dem Grenzfluss Panj, der Tadschikistan von Afghanistan trennt, und führt durch das Wakhan-Tal.
Das Wakhan-Tal, auch als Wakhan-Korridor bekannt, ist nach dem gleichnamigen Fluss benannt, der sich bei Langar mit dem Pamir vereint und von da an den Panj bildet. Ursprünglich lediglich ein Teil des Siedlungsgebiets der Pamiri, der Einwohner des Pamir-Gebirges, zogen die Großmächte Russland und Großbritannien hier im 19. Jahrhundert eine harte Grenze hoch, die als Pufferzone zwischen den beiden Reichen dienen sollte. Die Geschichte und Kultur im Wakhan-Tal reichen allerdings viel weiter zurück, wovon auch heute noch zahlreiche Orte zeugen. Von den Überresten spektakulärer Festungen, über religiöse Stätten islamischer, buddhistischer und zoroastrischer Herkunft, bis hin zu uralten Petroglyphen und heißen Quellen gibt es hier eine Fülle an kulturellen und historischen Sehenswürdigkeiten zu entdecken.

Eingebettet sind diese ganzen Schätze in eine atemberaubende Naturkulisse. Zwischen Pamir-Gebirge im Norden und Hindukusch im Süden passiert der Panj sattgrüne Felder, ausgedehnte Pappelwälder und zahlreiche malerische Orte. Häufig direkt an die Felshänge des Pamir gebaut, bieten sie phänomenale Ausblicke auf die gewaltigen Bergketten auf afghanischer Seite mit ihren schneebedeckten Gipfeln und schroffen Flanken. Im Gegensatz zur kargen Hochebene, die sich nördlich von Langar erstreckt, ist das Wakhan-Tal deutlich grüner und sprüht nur so vor Leben. Eine beeindruckende Landschaft, die gemeinsam mit dem kulturellen Erbe der Pamiri jedes Jahr eine wachsende Zahl an Besuchern aus aller Welt anlockt. Und zwar vollkommen zurecht.

Weitere Informationen
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Written by Jennifer Daxböck