Oman: Die schönsten Wadis
Als Wadi bezeichnet man die ausgetrockneten Flussläufe in Gebirgstälern. Viele dieser Wadis sind den größten Teil des Jahres ausgetrocknet, doch zur Regenzeit füllen sie sich wieder mit Wasser und kleine und große Flüsse entstehen. In dieser Zeit erholt sich selbst die staubigste Vegetation und so präsentieren sich die Wadis meist als fruchtbare Oasen mit Palmen, Gräsern und blühenden Sträuchern. An den Hängen der Täler findet man oft kleine Dörfer, die dort vor dem Wasser geschützt sind und den fruchtbaren Boden der Wadis nutzen. Einige der Wadis führen fast das ganze Jahr über Wasser, sie sind daher besonders fruchtbar und haben tiefe, kühle Becken, in denen man ohne Bedenken schwimmen kann, wenn die Strömung ruhig ist.
Am besten erreicht man die Wadis im Geländewagen oder zu Fuß, da viele der Zufahrtsstraßen unbefestigt sind. Die schönsten Wadis in Oman stellen wir im Folgenden vor. Gesundheitsbedenken bestehen nicht, denn die Gewässer im Norden Omans sind generell bilharziosefrei. Nur sehr selten begegnet man Schlangen oder anderen Wassertieren. Da diese Gewässer für die Tiere und Pflanzen in den Oasen überlebenswichtig sind, sollte man auf keinen Fall Seife nutzen und möglichst auch nicht mit eingecremtem Körper ins Wasser gehen, um das Wasser nicht zu verschmutzen.
- Wadi Bani Khalid (22°20’31.30″N, 59°19’36.39″E)
Das Wadi Bani Khalid ist ca. 200 km von Muscat entfernt und nicht nur das bekannteste Wadi der gesamten Sharqiyah Region, sondern auch eines der schönsten und grünsten Wadis des Sultanats. Der Fluss des Wadis führt das ganze Jahr über Wasser, so dass einen viele türkisfarbene Seen erwarten, in denen sich die Wipfel der Dattelpalmen spiegeln. Es eignet sich wunderbar zum Baden, wobei man aus Rücksicht auf die einheimische Bevölkerung zum Baden unbedingt ein kleines Stück aufwärts gehen sollte.Das Wadi Bani Khalid besteht aus einem oberen Teil mit den oben beschriebenen größeren Wasserbecken und einem unteren Teil, den man während eines etwa fünfstündigen Schwimmtrekkings erkunden kann. Für das Schwimmtrekking empfehlen wir jedenfalls die Begleitung durch einen ortskundigen Guide!Denn teilweise liegen Steinblöcke im Weg, über die man hinüber klettern muss, und in der Mittagshitze ist es anstrengend, durch das windstille Tal zu laufen. Deswegen sollte man unbedingt eine Kopfbedeckung mitnehmen und wegen der starken Sonneneinstrahlung körperbedeckende, aber leicht trocknende Kleidung tragen, mit der man auch gut schwimmen kann. Erfahrungsgemäß trocknet die Kleidung innerhalb kürzester Zeit am Körper und kühlt entsprechen gut. Ausrüstung wie eine Kamera kann man in wasserdichten Rucksäcken und speziellen Kamerataschen mitnehmen. Abgesehen von den leichteren Kletterpartien das Trekking für Leute mit normaler Kondition gut machbar. - Wadi Tiwi (22°46’2.31″N 59° 8’14.90″E)
Etwa sieben Kilometer vom Wadi Shab entfernt beginnt das Wadi Tiwi das sich ca. 36 km ins Landesinnere schlängelt und am Bergdorf Mibam endet.Vom Ende der Piste bis nach Mibam sind es etwa 10 Km. Das Tal ist deutlich breiter als das, des Wadi Shab, dafür wachsen viele Oliven- und Obstbäume entlang dieses Wadis. Schaut man zurück Richtung Küste so hat man einen traumhaften Blick auf das Palmen bewachsene Wadi und das azurblaue Meer in der Ferne.Das Wadi Tiwi kann mit Fahrzeugen befahren werden. An engen und unübersichtlichen Stellen sollte man zur Sicherheit hupen, um entgegenkommende Fahrzeuge zu warnen. Der Fahrweg ist teilweise so eng, dass man bei entgegenkommenden Fahrzeugen manchmal rückwärtsfahrend ausweichen muss. - Wadi Darbat (Dhufar) (17° 2’8.30″N 54°25’58.83″E)
Das Wadi Darbat liegt in der Dhofar-Region in der Nähe von Salalah im Süden des Omans. Den größten Teil des Jahres ist dieses weitläufige Tal bis auf drei größere Seen recht trocken, doch während des sommerlichen Monsuns („Khareef“) ergrünt das Tal. Das Wasser schießt dann in Kaskaden über Steinplatten und bildet einen ca. 100 Meter hohen Wasserfall. Zum Schwimmen ist dieses Wadi nicht geeignet, da im Süden des Omans vereinzelt die Gefahr besteht, sich mit Bilharziose anzustecken! Doch sollte man sich die einmalige Natur des Wadis, das auch eines der wichtigsten Vogelschutzgebiete des Omans ist nicht entgehen lassen.Natürlich lohnt sich ein Besuch nicht nur zur Monsunzeit. Denn in den Wänden des immergrünen Tals öffnen sich zahlreiche Tropfsteinhöhlen, deren Felszeichnungen eine lange Besiedlungsgeschichte belegen. Das Wadi selbst sieht sich durch seinen üppigen Bewuchs einer wachsenden Zahl von grasenden Rindern und Kamelen ausgesetzt. Auch andernorts am Jebel Qara dezimieren die Herden das frische Grün des Monsuns. - Wadi Tanuf (23°03’08.0″N 57°28’08.0″E)
Schon die gleichnamige Ruinenstadt am Eingang des Wadis ist definitiv einen Besuch wert. Von der Anhöhe, die die Ruinen überblickt, haben Sie zugleich einen Blick auf den Eigang der Schlucht, die sich im weiteren Verlauf zu einem Talkessel mit nahezu senkrecht aufsteigenden Wänden weitet. Sie mögen sich vielleicht wundern, woher das starke Wasserrauschen kommt, wo doch alles trocken ist. Direkt an der Felswand ist ein Zugangsschacht zu einem unterirdischen Falaj. Dort kann man das Wasser nicht nur hören sondern auch in der Tiefe sehen.
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