Tadschikistan Sicherheit: Wie sicher ist Tadschikistan?

Die Frage nach der Sicherheit in Tadschikistan wird uns immer wieder gestellt, darum wollen wir in diesem Artikel Auskunft über das Thema „Wie sicher ist Tadschikistan“ geben. 

Tadschikistan Sicherheit

Tajikistan ist das kleinste und ärmste Land Zentralasiens, eingeklemmt zwischen Afghanistan und China. Doch der kleine Staat hat auch Grenzen mit Usbekistan und Kirgistan. Die meisten Leute lesen an der Stelle auch gar nicht mehr weiter. Grenze zu Afghanistan – das kann doch nur gefährlich sein.

Doch es lohnt sich, etwas genauer hinzuschauen. Denn Tadschikistan ist mit wenigen Einschränkungen ein durchaus sicheres Reiseland. Die größten Unsicherheiten im Land rühren von der Korruption und dem Drogenschmuggel entlang der afghanischen Grenze her. Im Sommer 2018 gab es einen ersten (und den bislang einzigen) Terrorakt, bei dem vier Touristen ums Leben kamen. Wenn man nach Gesamtzahlen schaut, dann wären die meisten westlichen Ländern und nicht zuletzt die USA, unsicherer als Tadschikistan. Allerdings tut man – auch wenn die tadschikischen Behörden streng gegen Terrorismus und religösen Fanatismus vorgehen – in manchen Regionen gut daran, sich einer lokalen Agentur oder besser noch einem spezialisierten europäischen Reiseunternehmen anzuvertrauen. Denn die Agenturen und Destinationsspezialisten können aufgrund ihrer Ortskenntnis und den ihnen vorliegenden aktuellen Informationen Risiken abschätzen und im Zweifelsfall entsprechend reagieren.

Murghab

Der Wakhan Korridor

Der Wakhan Korridor, also die direkte Grenze zu Afghanistan, mag vielen unheimlich und unsicher vorkommen, doch in Wahrheit gab es hier seit dem Bürgerkrieg in den 1990er Jahren keine Vorkommnisse. Viele europäische Reisende sind hier mit dem Fahrrad unterwegs und übernachten in kleinen Homestays in den Dörfern auf dem Weg. Die Region wird wegen der Nähe Afghanistans sehr genau von den tadschikischen Behörden beobachtet, sodass man in größeren Orten Polizei vorfindet, die allgemein für Sicherheit sorgt.

Der Wakhan-Korridor wurde einst als Pufferzone zwischen den beiden Großmächten Großbritannien, die Pakistan kolonisiert hatten, und der Sowjetunion, die sich von Norden her kommend Tadschikistan einverleibt hatten, dem Land Afghanistan zugeschlagen. Bis heute ist das Gebiet auf afghanischer Seite recht unerschlossen, viele Straßen sind erst seit kurzem mit dem Auto befahrbar und viele Gegenden immer noch ausschließlich mit dem Pferd zu erreichen. Das ist auf der tadschikischen Seite anders. Eine recht gut ausgebaute Asphaltstraße führt durch die zahllosen kleinen Dörfer mit ihren gepflegten Häuschen und Oasengärten. Die Einwohner hier sind größtenteils Pamiris, welche auf beiden Seiten des heutigen Grenzflusses, dem Panj, siedelten. Heute werden sie durch die streng bewachte Grenze getrennt.

Minen

In den Grenzregionen zu den Nachbarländern – und hier besonders wieder zu Afghanistan – trifft man auf Hinweise zu Minenfeldern. Diese Gebiete sind bis heute nicht geräumt und gefährlich. Man sollte daher von eigenständigen Unternehmungen in diesen Gebieten absehen. Auch hier ist es sinnvoll und wichtig, sich einen lokalen Führer zu nehmen, um Risiken zu vermeiden.

Kriminalität

Insgesamt ist die Kriminalitätsrate in Tadschikistan ausgesprochen gering. Nur für die Hauptstadt Dushanbe gibt es ein paar Einschränkungen. Während man untertags kaum Gefahr läuft Opfer einer Straftat zu werden, sollte man nachts etwas vorsichtiger sein. Zu der Zeit sind, weil viele Tadschiken auch in der Hauptstadt mit den Hühnern schlafen gehen, nur wenige Menschen unterwegs.

Auch auf dem Basar sollte man wie überall an Orten, wo es schon mal ein Gedränge geben kann, auf seine Sachen aufpassen. Jedoch kommen auch hier, verglichen mit anderen Orten  – selbst europäischen Städten wie Barcelona, nur seltener Fälle von Taschendiebstahl vor. Die Händler sind freundlich und in keiner Weise aufdringlich. Man kann sich hier auch durch die verschiedenen Trockenfrüchte und Nüsse kosten und sich beraten lassen – natürlich vorausgesetzt, dass man eine ehrliche Kaufabsicht hat und sich nicht nur das Mittagessen sparen möchte.

Tadschikistan als Frau bereisen

Ist es sicher als Frau in Tadschikistan zu reisen? Generell können wir auch hier vollkommene Entwarnung geben. Wie auch in allen anderen Ländern sollte man sich allerdings an die lokalen Traditionen halten. Das bedeutet in Tadschikistan beispielsweise nicht in kurzen Shorts oder Tanktop herumzulaufen. Aber selbst, wenn frau das unbedingt möchte, würde ihr auch dann nichts weiter passieren. Die meisten Tadschikinnen und Tadschiken sind in der Regel sehr höflich und eher zurückhaltend.

Straßenkontrollen und Polizei/Militär

In Tadschikistan und vor allem im östlichen Teil, der Provinz Berg-Badachschan, wird man vermehrt auf Straßenkontrollen und Angehörige von Polizei und Militär treffen. Diese haben es hier zumeist auf Drogenschmuggler abgesehen und die Kontrollen hat man als Reisender daher schnell hinter sich. Man sollte jedoch genügend Kopien des Visums mit sich führen, ansonsten müssen die Daten jedes Mal einzeln abgeschrieben werden. In der Regel sind Polizei und das Militär Touristen wohlgesonnen, man wird bei Kontrollen nett gegrüßt und die Beamten sind erfreut, wenn man erzählt, dass man etwa aus Deutschland kommt.

Unterwegs auf dem Pamir Highway

Wir waren übrigens der erste deutsche Reiseveranstalter, der Rundreise durch den Pamir ins Programm aufgenommen hat. In all den Jahren hatten wir keinen einzigen Fall von Taschendiebstahl oder überhaupt einen Gast, der zu Schaden gekommen ist. Wir sind – und das natürlich vor allem auch Dank unserer lokalen Agenturen – davon überzeugt, dass Reisen nach Tadschikistan sicher sind, wenn man die oben genannten Hinweise berücksichtigt.

Weitere Informationen
Sie sind sich immer noch unsicher oder haben Fragen zu einzelnen Regionen? Wir stehen Ihnen gerne jederzeit per Mail (info@nomad-reisen.de) oder Telefon (+49-221-669625-0) zur Verfügung.
Written by Jennifer Daxböck