UNESCO Weltnaturerbe: Hyrkanischer Wald
Ein Tor zur Vergangenheit
Die Perser nannten dieses Gebiet Varkāna, Land der Wölfe. Seinen heutigen Namen verdankt die Landschaft am Kaspischen Meer jedoch den Griechen, die als erste den Begriff Hyrkanien verwendeten. Heute ist der über 50 Millionen Jahre alte Wald ein Tor zur Vergangenheit. Die einzigartige Biodiversität, Flora und Fauna sind Zeugen einer längst vergangenen Epoche der Erdgeschichte. 2019 wurde der Hyrkanische Wald schließlich in die Liste der UNESCO Weltnaturerbe aufgenommen. Sie wollen die einzigartige Naturvielfalt des Iran selbst erleben? Unsere Gruppenreisen in den Iran finden Sie hier.
Hyrkanischer Wald – vom Klimawandel verschont
Der Hyrkanische Wald befindet sich an der südlichen Küste des Kaspischen Meeres und erstreckt sich über Aserbaidschan und den Iran. Dem feuchten und milden Klima im südkaspischen Raum hat es der Wald zu verdanken, dass er heute noch in seiner damaligen Form existiert. Während andere alte Wälder dem Klimawandel zum Opfer fielen, überdauert dieser mittlerweile über fünf Millionen Jahre alte Wald schon mehrere Erdepochen. Heute erstreckt er sich über eine Fläche von 55.000 Quadratkilometern, ein Großteil davon im Iran. Dort bildet das Weltnaturerbe ein einzigartiges Ökosystem.
Artenvielfalt und eine einzigartige Flora und Fauna
44 Prozent der im Iran ansässigen Gefäßpflanzen leben in diesem kleinen Teil des Landes, der nur sieben Prozent der Gesamtfläche ausmacht. Beispielsweise der Samtahorn, eine der größten Ahornarten der Welt ist hier heimisch. Das dicht verwachsene Geäst dämpft Geräusche und lässt nur wenig Licht bis auf den Waldboden vordringen – ein Paradies für Naturliebhaber.
Aber nicht nur Fans von Pflanzen kommen hier auf ihre Kosten. Der Hyrkanische Wald beheimatet auch zahlreiche Tierarten wie den persischen Leopard, den eurasischen Luchs und – wie der persische Name bereits vermuten lässt – verschiedene Wolfsarten. Ungewöhnlich für die Region ist außerdem das beinahe subtropisch anmutende Klima, das ansonsten nur in südlicheren Gefilden anzutreffen ist. Das milde Klima lädt daher über das ganze Jahr zum Wandern und Erkunden ein, der Hyrkanische Wald hat viel zu bieten.
Weltnaturerbe in Gefahr
Obwohl die Region bereits seit tausenden von Jahren besiedelt ist, war der Wald nie in so großer Gefahr wie jetzt. Zwar konnte der Hyrkanische Wald seinen Urwaldcharakter lange Zeit behalten, doch heute ist auch er aus verschiedenen Gründen bedroht. Kleinbauern nutzen den Wald oft als Weidefläche für ihr Vieh oder sind gezwungen, illegal Brennholz zu schlagen, sodass der Wald einem hohen Nutzungsdruck ausgesetzt ist. Außerdem ist der Hyrkanische Wald von Rodungen zur Schaffung von Weideflächen oder Industrieprojekten betroffen.
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