Die Arabische Oryx Antilope – „Weiße Antilope“

Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie der Mythos um das majestätische Einhorn entstanden ist? Eine arabische Legende besagt, dass die Arabische Oryx Antilope das mystische Einhorn ist, von dem die Menschen in ihren Fabeln sprechen. Sieht man das Tier nämlich von der Seite, erscheinen die zwei Hörner nur als eines und auch die helle Fellfarbe stimmt mit der des Fabelwesens überein.

Die Arabische Oryx Antilope – „Weiße Antilope“

Die Arabische Oryx Antilope, auch „Weiße Antilope“ genannt, ist die kleinste aller Oryx-Arten. Das Fell ist sehr hell. Es ist so hell, dass die Beduinen ihr den Spitznamen ‚Maha‘ (auf Deutsch “die Sichtbare“ gegeben haben), denn durch das fast weiße Fell ist sie in der Wüste gut zu sehen. Der Bauch und die Beine der Arabischen Oryx sind gelb bis braun. Außerdem schmückt die Antilope noch eine dunkelbraun-weiße Gesichtsmaske, deren Farbe im Sommer etwas heller wird. Ihre schmalen Hufen eignen sich gut, um über den weichen Wüstensand zu laufen. Männchen und Weibchen zu unterscheiden ist nicht einfach, da beide leicht gekrümmte Hörner tragen, die eine beachtliche Länge erreichen können.

Verbreitung der Arabischen Oryx

Der ursprüngliche Lebensraum der Arabischen Oryx waren die Wüsten und Halbwüsten Westasiens. Heutzutage findet man wildlebende Exemplare vor allem in Naturschutzgebieten in Ländern wie Oman, Jordanien, Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Die Arabische Oryx Antilope ist perfekt an das Leben in der Wüste angepasst. Das helle Fell der Tiere reflektiert die Sonne und schützt sie vor der Hitze. Der Wasserbedarf ist so niedrig, dass sie bis zu vier Monate ohne Wasser auskommen kann. Oft nehmen die Tiere Wasser durch das Lecken von Tau in den frühen Morgenstunden auf. Das meiste Wasser nehmen sie jedoch bei der Nahrungsaufnahme zu sich (z.B. Wüstengräser und Akazienblätter). Besonders im Sommer ruhen die Tiere tagsüber nahezu regungslos im Schatten einzelner Akazien und werden erst gegen Abend aktiv.

Gefährdung und Schutz der Arabischen Oryx

Die Arabische Oryx ist keine besonders schnelle Antilope, was sie zu leichter Beute macht und ihr – gerade in Kombination mit der rasch wachsenden Anzahl von schnellen Geländewagen unter den Beduinen – Anfang der 70er Jahre letztendlich auch zum Verhängnis wurde. Schon vorher wurde sie in ihren natürlichen Lebensräumen ausgerottet. Ein Rückzugsort blieb nur der Süden der Arabischen Halbinsel. 1972 wurden aber auch in Oman die letzten wildlebenden Tiere erlegt. Leder und Fleisch der Arabischen Oryx waren damals sehr beliebt. Oft wurden sie aber auch einfach aus Vergnügen gejagt.

Die drohende Ausrottung der Art wurde zum Glück gerade noch rechtzeitig erkannt, sodass Ende der 1960er Jahre ein weltweites Erhaltungszucht-Programm ins Leben gerufen wurde. Im Jahr 1982 wurden die ersten zehn Tiere im neu geschaffenen Al Wusta Wildlife Reserve in einem Gehege ausgewildert. Innerhalb weniger Jahre vermehrte sich die Herde auf dem über 27.000 Quadratmeter großen Gebiet (was etwa 10% des omanischen Staatsgebiets entspricht) auf insgesamt etwa 450 Tiere. Das bis dato so erfolgreiche Projekt wurde von der UNESCO zum World Heritage Site erklärt. Leider hatte der Erfolg keinen Bestand, denn Wilderei durch jagdlustige, häufig aus Saudi-Arabien stammende Jagdtouristen, reduzierte die Zahl der Tiere wieder auf 65. Nachdem die omanische Regierung die Fläche des Wildlife Reserve zudem massiv verkleinert hatte, um nach Öl und Gas bohren zu können, erkannte die UN den Status wieder ab – eine schwere Schlappe für das Land! Derweil haben sich die Bestände wieder erholt: Angeblich leben wieder etwa 350 Tiere in der Djiddat al-Harasis.

Die Schutzgebiete – wenngleich großflächig – sind häufig eingezäunt. Deswegen leiden die Bestände manchmal unter Nahrungsknappheit. Denn die Tiere könnender Trockenheit nicht ausweichen. Trotzdem entwickeln sich die Bestände positiv, denn inzwischen vermehren sich auch die Tiere, die außerhalb der Schutzgebiete leben, stetig.

Wer die Arabische Oryx Antilope in freier Wildbahn erleben will, kann sie im Djaluni-Schutzgebiet beobachten. Besonders dann, wenn Sie individuell unterwegs sind, und eine Tour entlang der Küste des Indischen Ozeans hinunter nach Salalah planen, lohnt sich ein Abstecher dorthin. Die notwendigen Permits besorgen wir gerne für Sie!

Sie sind nun neugierig geworden oder möchten die Wüsten des Sultanats Oman gar selbst erkunden? Wir stehen Ihnen gerne jederzeit per Mail (info@nomad-reisen.de) oder Telefon (+49-6553-83297-0) zur Verfügung.

Oman Tourism Board

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Written by Julietta Baums