Reisebericht: Unterwegs auf der Seidenstraße

Feedback eines Kunden zu unserem Frühjahrestermin der Seidenstraßen ReiseUsbekistan: Seidenstraße umfassend„. Hier finden Sie Beobachtungen und Eindrücke über den gesamten Ablauf der Reise. 

Vorbereitung und Organisatorisches

Die persönliche Unterstützung vor der Reise bei Rückfragen durch Herrn Sisodia war unkompliziert, engagiert und sehr gut.

Während der Reise war festzustellen, dass es sehr hilfreich wäre wenn die Hotelliste in den Ablaufplan der Reise integriert wäre in der Form, dass bei den aufgeführten Tagen die entsprechenden Unterkünfte eingetragen wären.

  • Dies haben wir sofort umgesetzt.

Es stellte sich während der Reise heraus, dass es sehr gut wäre pro Land eine Übersichtskarte bei den Reiseunterlagen zu erhalten, auf denen man einigermaßen die Reiseroute wiederfinden könnte. Die gibt es sicher bei den jeweiligen Touristenorganisationen dieser Länder. Etwas rudimentär liegen sie in manchen Hotels aus.

  • Auch an der Umsetzung dieses Hinweises arbeiten wir.

Wenn es nicht aus „Marketing Gründen“ notwendig ist, sollten sie die Zoll- und Grenzformalitäten unbedingt „entdramatisieren“. Auf der gesamten Reise mussten in keinem Formular oder mündlich Auskünfte zu Devisen oder Medikamenten gegeben werden. Keine Frage war „führen sie mit“. Die Einreise in Kirgistan inkl. „Visa on arrival“ hat kaum mehr Zeit in Anspruch genommen, wie die Einreise in ein Westeuropäisches Land. Die Einreise nach Usbekistan hat inkl. des ca. 250 m langen „Niemandsland“ ca. 15 bis 20 Minuten gedauert. Mitarbeiten des Zolls bzw. Grenzabfertigungsbeamten scheinen gehalten zu sein, sobald sie Touristen erspähen, diese an den Schlangen der lokalen Grenzgänger, mit Waren usw., vorbeizuwinken oder abzuholen und selbst Einheimische bitten vorbeizugehen. Die Hinweise von Nomad scheinen doch einige Jahre überholt zu sein. Die Länder sind an Tourismus sehr interessiert und bemühen sich darum.

  • Herr Sisodia wird selbst im Herbst in Usbekistan unterwegs sein und im Zuge dessen auch unsere Hinweise ändern. Es freut uns, dass dies über die Jahre immer angenehmer wird.

Das Nomad die Reise auch mit der kleinen Gruppe durchgeführt hat, fanden wir alle ausgezeichnet. In manchen Situationen fällt es mir nicht leicht eine Gruppe von 8 bis 12 Personen vorzustellen.

 

Die Guides

sind aus meiner Erfahrung ein sehr wichtiger Faktor für das „Gefühl“ der Reisenden und den Eindruck von der Reise.

In Kirgistan hatten wir mit Diana und dem Fahrer Sultan ein Traumpaar. Diana, eine junge Frau, zweite Hälfte der Zwanziger, ist sprachtechnisch perfekt, was aber noch wichtiger ist, sie hat Verständnis und Kenntnis über die deutschsprachigen Fragestellungen und Empfindungen, wenn diese in ihrem Land in eine andere Welt eintauchen. Das betrifft Religion, Politik, Wirtschaftliches, Soziales und das Leben im allgemeinen. Hier kommt ihr ein Jahr Au-Pair bei Stuttgart und vier Jahre in Wien mit dem Besuch einer Handelsschule natürlich sehr zu gute. Sie ist absolut authentisch, unkompliziert, herzlich, Kirgisin und Nomadin. Wenn es um Fragen aus der Vergangenheit oder in Richtung langjähriger Lebenserfahrung ging, war sie so selbstbewusst und sagte, da muss ich mal Sultan fragen. – Unser Fahrer, ein älterer Herr, der mehr Deutsch verstand wie wir ahnten und ab und zu auch wenige Sätze deutsch sprach, aus der Erfahrung seiner zwei Jahren Militärdienst Anfang der 80er Jahre in Berlin. Gut das er beim Militär das Fahren im Gelände gelernt hatte. Auf Grund der Wetterverhältnisse war angeraten am Nachmittag nach der ersten Jurten-Nacht bereits wieder ins Tal zu fahren. Nachdem der Boden schon aufgeweicht war und die Besitzer des Geländewagens das Fahrzeug nicht mehr manövrieren konnten, wurde Sultan das Fahrzeug übergeben und er hat die entscheidenden Passagen mit seinem Können und Erfahrung geschafft. Uns Reisenden fiel hier ein Stein vom Herzen, den schmieriger Lehm in Schräglage am Hang, bei abgefahrenen Reifen und nicht funktionierendem Allradantrieb, war schon ein riskantes extra Abenteuer. Die Alternative war eine vierstündige Wanderung über aufgeweichte Wiesen und Feldwege bei Nieselregen.

Ein Guide hat in Kirgistan nicht soviel Möglichkeiten mit der Geschichte und der Historie zu glänzen wie in Usbekistan. Aber mit Diana hat man ein besonderes Erlebnis mit dem Land, der faszinierenden Landschaft und den Leuten, von denen Diana fast immer schon herzlich empfangen wurde. Wenn Sie Einfluss auf die Wahl des Guides haben, Diana ist „die halbe Miete“ fürs Gelingen in Kirgistan.

In Usbekistan hatten wir zwei Guides. Den ersten, Kamol Abdullaev, nur zwei Tage im Ferganatal-Bereich. Er war professionell und als Guide sehr erfahren, manchmal schon ein wenig routiniert. Sprach gut Deutsch und kennt wohl jeden in der Tourismusbranche im Ferganatal. Er nutze jede Autofahrt, die länger wie 20 Minuten war und erläuterte Land und Geschichte oder die nächste Station mit Schaubildern und Einspielungen vom Smartphone. Er ist seit ca. 20 Jahren im Geschäft und hat Anfang der 2000er Jahre drei Jahre lang zeitweise ein Kölner Unternehmen, das in Usbekistan Anlagen aufbaute, sprachlich begleitet.

Der zweite Guide in Usbekistan war Maruf. Ein junger Mann, ca. Mitte Zwanzig. Er ist rein sprachtechnisch gut. Mit westlichen Empfindungen und Fragestellungen hat er noch nicht so viel Erfahrung und Verständnis. Sein erlerntes Guide-Fachwissen trifft nicht immer pragmatisch die Erwartungen der Gäste und bei Hinweisen kommt er etwas in Konflikt mit seinem usbekischen Männer-Ego. Beispiel: qkm einer Stadt sagen einem Westeuropäer nicht so viel wie die Einwohnerzahl. Wir hatten trotzdem Spaß mit ihm und seine Stärke liegt sicher im organisatorischen Bereich was er auch mehrfach unter Beweis gestellt hat. Was dann seinem Wunschtraum als „Tour-Operator“ zu arbeiten, mehr zu Gute käme.

 

Meine Gesamt Beurteilung der Reise

Es war eine sehr guter Hinweis meiner Reiseagentur und eine gute Entscheidung für mich diese Länder auf der Seidenstraße zu besuchen und mit Nomad zu reisen. Für mich war „Land und Leute“ ebenso wichtig wie Geschichte und Historie. Zentralasien / Mittelasien wird bei uns in Deutschland so unterbelichtet erwähnt und kommuniziert und mit wenig Kenntnis und Verständnis der Verhältnisse in diesen Ländern, so dass mir die Reise einen sehr guten Einblick gegeben hat. Ich würde die Reise jedem empfehlen, der mehr als eine Städtereise zur Seidenstraße machen will und der das „Rustikale“ in dem einen oder anderen Homestay als Erlebnis zählt. Die vegane Zielgruppe geht natürlich nicht, wenn zur Begrüßung und Ehre der ersten Saisongäste vor der Jurte ein Schaf geschlachtet wird und die ersten Bissen beim Abendessen serviert werden.

Man kann es nicht buchen, entspricht aber vielleicht etwas der Kundengruppe von Nomad und war ausgezeichnet: unsere Reisegruppe!

Mit freundlichen Grüßen

U.Z.

Termine

Wer noch mit auf die am 11. September startende Reise kommen möchte meldet sich am Besten direkt bei Herrn Sisodia (unter 06591-94998-15) oder über das Buchungsformular auf unserer Website.

Written by Jennifer Daxböck