Service: Ramadan in Oman. 9 Tipps für Reisende
Der islamische Fastenmonat Ramadan fällt in den kommenden Jahren in die beste Reisezeit für Reisen in Oman. Deswegen möchten wir an dieser Stelle kurz erklären, was der Ramadan für die Menschen in Oman bedeutet. Außerdem geben wir Tipps und Hinweise, was man bei Reisen im Ramadan in Oman beachten sollte.
Der Fastenmonat ist für Omanis so wie für die meisten Muslime eine sehr fröhliche und festliche Zeit. Das Leben verlagert sich vom Tag in die Abendstunden und in die Nacht. Denn während dem Ramadan ist es Muslimen von Sonnenauf- bis -untergang untersagt, etwas „zu sich zu nehmen“ (Speisen, Getränke, Nikotin…). Dieser Verzicht bedeutet gleichzeitig, dass die Menschen Abstand zum alltäglichen Leben nehmen, sich der Familie und der inneren Einkehr widmen. Das Fasten während des Ramadan gilt nicht umsonst als eine der Säulen des Islam. Dabei sollen Schwangere oder menstruierende Frauen, Reisende, alte Menschen, Kranke und Kinder nicht fasten. Die versäumten Fastentage sollten die Erwachsenen allerdings baldmöglichst nachholen. Das ist naturgemäß schwieriger, als in Gemeinschaft zu fasten. Deswegen versuchen die meisten Menschen, den Ramadan einzuhalten.
Insgesamt zeichnet sich die Zeit des Ramadan in Oman also durch eine entspannte und feierliche Stimmung aus: Die Hektik im Alltagsleben nimmt ab und in den Nächten genießt man gemeinsam mit der Familie das Zusammensein. Zu kaum einer anderen Zeit kann man als Reisender intensiver und authentischer in die omanische Kultur eintauchen.
Ramadan in Oman und in anderen islamischen Ländern: Wie läuft das tägliche Leben ab?
Während des Ramadan ist das öffentliche Leben in Oman und anderen islamisch geprägten Ländern nachmittags eingeschränkt. Im Oman werden z.B. regelmäßig die Schulferien verlängert, damit ältere Kinder und das Lehrpersonal keinen zusätzlichen Belastungen ausgesetzt sind. Die Öffnungszeiten von Behörden, aber teilweise auch Museen, werden oftmals auf die Morgenstunden beschränkt.
Manche Omanis sind tagsüber, besonders aber in den Nachmittagsstunden, etwas gereizt. Kurz vor dem Fastenbrechen haben es alle unglaublich eilig, noch rechtzeitig vor der Dämmerung nach Hause zu kommen und das Iftar, das Fastenmahl, mit der Familie einzunehmen. Wir empfehlen deswegen, sich in den späten Nachmittagsstunden ein ruhiges Plätzchen zu suchen und nicht unbedingt noch eine Besichtigung oder einen Einkaufsbummel zu planen.
Manche Muslime nehmen es einem Nicht-Muslim übel, wenn er die Fastenregeln durchbricht und vor ihren Augen isst oder trinkt. Um Konflikte zu vermeiden, sind in vielen islamisch geprägten Ländern außerhalb der Hotels tagsüber alle Restaurants geschlossen. In manchen Ländern bekommt man während des Ramadan gar keinen Alkohol ausgeschenkt. In Ländern mit hohem Anteil an Nicht-Muslimen oder einer betont proeuropäischen Haltung (Türkei, Tunesien, aber auch in Jordanien) sind diese Regeln etwas lockerer, und z.B. bei den Badu in Jordanien trifft man viele Muslime, die es mit dem Fasten nicht so ernst nehmen. Trotzdem empfehlen wir, sich aus Rücksicht auf die Fastenden zurückzuhalten und Essen, Trinken und Rauchen in der Öffentlichkeit zu meiden.
Das Leben verlagert sich zum Ausgleich für die Einschränkungen tagsüber weitgehend in die Abend- und Nachtstunden: Während des Ramadan in Oman sind Lokale und Läden bis tief in die Nacht geöffnet und voller Leben. Die Suqs und Shopping-Malls sind in den Abendstunden meist brechend voll; die Händler machen im Ramadan angeblich die besten Umsätze im ganzen Jahr, ungefähr so wie bei uns vor Weihnachten.
Ramadan in Oman: Kann man während des Fastenmonats unbeschwert Urlaub in Oman machen?
Aufgrund unserer inzwischen mehr als dreißigjährigen Erfahrung mit der Organisation von Reisen in der islamischen Welt können wir sagen, dass man während des Fastenmonats, also dem Ramadan, in Oman unbeschwert Urlaub machen kann. Dafür gibt es viele Gründe:
Wir passen das Tagesprogramm bei unseren Rundreisen und den individuellen Reisen während des Ramadan in Oman etwas an und legen Besichtigungen von Museen oder Ausgrabungen in die kühlen Morgenstunden. Mittags können wir bei unseren Überlandtouren natürlich trotz geschlossener Restaurants (abseits der Siedlungen) ein leckeres Picknicks machen oder – das gilt auch für Hotelrundreisen – in den Hotels essen. Es wird also niemand Hunger leiden müssen! In den Abendstunden zeigen wir unseren Gästen die lebhaften Suqs, oder bummeln auch schon mal durch öffentliche Parks oder an Stränden, an denen sich Familien zum Picknicken und Plauschen auf Decken niedergelassen haben.
Der Reiz einer Reise während des Ramadan in Oman besteht für uns im ungewohnten und aufregenden Tagesrhythmus: Im steten Wechsel von überbordendem Leben in den Abendstunden zu wuselnder Geschäftigkeit am Morgen (um das Tagwerk schnell hinter sich zu haben), von der manchmal bleiernen Stille in den frühen Nachmittagsstunden zum plötzlichen Stress kurz vor dem Fastenbrechen. Außerdem erlebt man im Ramadan, wenn man das (gar nicht so seltene) Glück hat, zu einem Iftar eingeladen zu werden, die herzliche und familiäre Atmosphäre in den Häusern.
Ein wenig Toleranz sollte man allerdings mitbringen, denn viele Menschen sind wegen der lebhaften Nächte und der langen Fastenstunden auch etwas gemächlicher und müder als sonst üblich. Und man sollte sich im Ramadan in Oman eher konservativer kleiden und die von uns gegebenen Ratschläge zur Bekleidung besonders beachten. Ob es zu Ihrer Wunschreise besondere Verhaltensregeln oder Hinweise zum Programmablauf gibt, das verraten wir natürlich gerne!
Übrigens locken viele Hotels während des Ramadan in Oman mit atraktiven Preisen und Sonderkonditionen!
Bei der Planung Ihrer Reise während des Ramadan in Oman stehen wir Ihnen gerne zur Seite! Julietta Baums ist nicht nur die Geschäftsführerin von nomad, sondern auch Autorin des Reiseführers „Oman“ im Trescher Verlag, und berät Sie gerne!
Besonders unkompliziert ist übrigens eine Reise mit Dachzelt während des Ramadan in Oman. Unsere Dachzeltreisen in Oman finden Sie hier: Oman Reisen mit Dachzelt. Und falls Sie ein wenig Inspiration für die Gestaltung Ihrer Individualreise in Oman suchen: bei unseren Oman Indivvidualreisen werden Sie sicher fündig.
9 Tipps für Reisen während des Ramadan in Oman
- Das Tagesprogramm kann und sollte man so gestalten, dass man Besichtigungen von Museen oder Ausgrabungsstätten in die Morgenstunden legt. Bei der Programmgestaltung von Reisen während des Ramadan übernehmen wir von nomad das selbstverständlich für unsere Gäste.
Wanderungen oder Städtebummel sind natürlich jederzeit möglich! - Beim Trinken und Essen in den Tagesstunden generell Rücksicht auf die Omanis nehmen. Wenn man im Auto sitzt, kann man im Grunde jederzeit essen und trinken. Auch bei Wanderungen muss man sich nicht umstellen, denn überall finden sich Fleckchen, an denen man getrost die Wasserflasche und einen Snack auspacken kann
- In den Hotels und Gasthäusern wird Frühstück ganz normal serviert. Es kann nur sein, dass Hotelterrassen oder sonstige Außenbereiche zum Frühstück geschlossen sind.
- Das Mittagessen kann man in einem der zahlreichen Restaurants in den Innenräumen einnehmen (was sich sowieso empfiehlt, weil es mittags oft empfindlich heiß ist und man draußen im Zweifelsfall Fliegen oder andere Insekten mitessen lässt) oder man bestellt das Essen zum Mitnehmen und genießt es an einem ruhigen und schattigen Örtchen mitten in der Natur.
- Supermärkte und Geschäfte haben tagsüber ganz regulär geöffnet, sodass man sich jederzeit mit Lebensmitteln und Getränken versorgen kann.
- Nach Einbruch der Dunkelheit kann man überall unbesorgt essen und trinken. Viele Restaurants und Hotels bieten im Ramadan besonders aufwändige Speisen und Events wie Themenabende an. Oft werden in den Hotelgärten aufwändig dekorierte Festzelte aufgestellt, in denen umfangreiche Buffets serviert werden. Dazu werden bis spät in die Nacht der traditonelle omanische Kaffee und vielerlei Süßspeisen bei traditioneller Musik dargeboten.
Hier sollte man ggf. eine Reservierung vornehmen, da solche Events sehr beliebt sind. - Während des Fastenmonats wird Alkohol nicht „offen“ ausgeschenkt. Wenn man in einem Hotel wohnt, in dem Alkohol ausgeschenkt wird, kann man sich alkoholische Getränke aber aufs Zimmer bestellen. Auch in den Minibars sind weiterhin Alkoholika zu finden. Manche Hotels Hotels verfügen zudem über ein „geschlossenes Restaurant“, in dem auch alkoholische Getränke serviert werden.
- Beim Baden an öffentlichen Stränden, in den Wadis und auch am Hotelpool sollte man – das gilt übrigens ganzjährig – auf das Tragen von Bikinis verzichten. Strandwanderungen sollte man nicht in Badebekleidung, sondern mit leichter, eher körperbedeckender Kleidung unternehmen. Das macht schon allein wegen der in Oman sehr intensiven Sonneneintrahlung Sinn.
- Genießen Sie während des Ramadans unbedingt die unbeschwerte und gelöste Stimmung in den Abendstunden! Souks, Flaniermeilen und Shopping Malls sind während der Abendstunden im Ramadan ausgesprochen gut besucht. Vielleicht spaizieren Sie des Abends auch einmal in einem der Parks. Hier finden sich oft kleine Fahrgeschäfte und Stände mit Leckereien, bunt angestrahlt und von Kindern umlagert. Überall werden sie Familien und Paaren begegnen, die den Ramadan als die Zeit des Jahres genießen, in der man sich – so wie bei uns im Advent – am Zusammensein freut.
Das sind die voraussichtlichen Termine für Ramadan in Oman in den kommenden Jahren:
11. März – 09. April 2024
28. Februar – 30. März 2025
Waren Sie während des Ramadan schon mal in einem islamisch geprägten Land unterwegs? Wie sind Ihre Erfahrungen?
Das sind sehr hlfreiche Informationen, denn wir werden ab 19. August im Oman sein, und auch den Schluss des Ramadan erleben.
So wie wir es geplant haben, verbringen wir die Tage von morgens bis Abends am Strand, sofern wir nicht etwas besichtigen oder zu einem Ausflug woanders hinfahren. Ich frage mich nur, da es ja im Oman ab ca. 18 Uhr schon dunkel ist, wie wollen Leute dann am Strand in der Dunkelheit ein Picknick abhalten? Das könnte ich mir allenfalls in Qurum vorstellen, wo die Straße direkt mit Laternen am Strand entlang verläuft.
Ich kann mir gut vorstellen, dass die Leute gegen Abend nicht mehr so gut gelaunt sind, wenn sie Hunger und Durst haben. Da wäre etwas gut, das einen den ganzen Tag ununterbrochen bis zum Abend frisch hält. Sowas haben wir zum Glück dann dabei, und davon werden wir unseren Freunden dort auch etwas geben, damit sie das vor Sonnenaufgang zu sich nehmen und den Tag viel leichter überstehen können.
hallo berthold!
die leute picknicken sehr gerne in den parks, die auch nachts beleuchtet sind, oder in speziellen rest-areas.
die gibt es überall im land an schönen stellen, auch in den bergen. die areas sind mit kleinen „lauben“ ausgestattet, die jeweils von einer familie besetzt werden und die in größerem abstand stehen, sodass die privatsphäre gewährleistet ist, diese lauben (und überhaupt die rest-areas) sind ebenfalls beleuchtet. ansonsten machen sich die familien in entlegeneren regionen ein kleines feuer an oder sitzen – was euch vielleicht ein bisschen komisch vorkommt – auch mal im licht der auto-scheinwerfer.
übrigens können auch touristen diese areas nutzen. ihr solltet bitte nur darauf achten, die privatsphäre der familien zu wahren.
also nicht in eine bereits besetzte laube reinmarschieren und auch nicht nahe dran vorbei. aus der ferne zu grüßen ist natürlich völlig ok, und wenn die leute euch interessant finden, könnte sich durchaus ein gespräch zwischen männern und männern oder frauen und frauen ergeben. „crossover“ geht nicht, und oft geben sich frauen und männer auch nicht die hand, während das zwischen gleichen geschlechtern üblich ist.
hoffe, dass das nicht zu verwirrend war jetzt! die gesellschaftlichen regeln sind halt anders als hier bei uns.
herzliche grüße! julietta
vor einigen jahren haben wir zu zweit eine reise durch den oman gemacht, wobei wir auch einige tage des ramadan miterlebten. da wir mit dem pkw reisten, tagsüber viel landschaft erkundet haben, konnten wir zwischendurch auch kleinigkeiten entweder in menschenleerer natur oder im auto essen.auf jeden fall mussten wir nicht hungern. es wunderte uns damals, dass man sogar tagsüber – sogar in kleinen dörfern- lebensmittel einkaufen konnte.es war sogar sachkundige hilfe von überaus freundlichen männern da , als wir einen fluss durchqueren wollten, der leider nicht so wenig wasser führte, wie wir uns das dachten. für uns war es ziemlich aufregend, allerdings haben diese hungrigen männer dieses malheur so geschickt, kompetent und unaufgeregt beseitigt, dass wir zutiefst beeindruckt waren und von soviel freundlichkeit überwältigt.
ja, und abends begann das leben. viel weihrauch auf grösseren plätzen,- in den basaren geschäftiges treiben,- essen im freien- bunt, quirlig und immer freundlich. für mich als frau war es auch eine gute erfahrung abends auch mal allein unterwegs gewesen zu sein – überhaupt kein problem – natürlich trug ich „schickliche“ kleidung, was heisst- lange leinenhosen mit leichter leinenbluse, was meiner meinung nach in diesen heissen ländern absolut angenehm zu tragen ist. fazit: für uns waren auch die tage im ramadan eine bereicherung. ach, ich bekomme direkt fernweh nach dem oman… ein wunderschönes land!!!